„Der Krieg ist vorüber“ (0251-1)
- deutsch
- 1945-08-31
- Dauer: 00:08:15
Beschreibung
Abstract:
Schweiz, Bern, BE: Zeremonie zu Beendigung Aktivdienst nach Waffenstillstand im Weltkrieg-II;Italien: Situation nach Kriegsende, Cassino: Besuch in zerstörter Stadt
Sequenzbeschrieb:
Bern, BE (Schweiz) – Fahnenehrung-Militärparade
Bern, BE (Schweiz) – Soldaten Standarten mit Schweiz-Fahnen tragend
Bern, BE (Schweiz) – General Henri Guisan und Bundesräte Parade betrachtend
Bern, BE (Schweiz) – Rede Guisan (teilweise audio)
Bern, BE (Schweiz) – Singen der Nationalhymne
Bern, BE (Schweiz) – wehende Schweiz-Fahne auf Bundeshaus /
Nettuno (Italien) – Zerschossene Militärboote am verminten Strand liegend
Nettuno (Italien) – Haus-Ruinen der zerstörten Stadt
o.O. (Italien) – Wracks von Militärflugzeugen, Panzern
o.O. (Italien) – zerstörtes Bahngleis in die Luft ragend
o.O. (Italien) – Zugwaggons am Boden liegend
o.O. (Italien) – ländliche Bevölkerung einfache Fähre verlassend
o.O. (Italien) – Malaria-Warnschild
o.O. (Italien) – Arbeiten in überschwemmten pontinischen Feldern
o.O. (Italien) – wassergefüllter Granattrichter wird mit Erde zugeschüttet
o.O. (Italien) – Minen-Warnschild
o.O. (Italien) – Männer nach Landminen suchend
o.O. (Italien) – Mine wird entschärft
o.O. (Italien) – Rückkehrer-Bauern mit Habseligkeiten auf Landstrasse
o.O. (Italien) – Bäuerinnen bei Getreide-Ernte
o.O. (Italien) – Getreide wird von Hand gedrescht
Cassino (Italien) – Explosion Munitionsdepot
Cassino (Italien) – OV °Rom-Strasse
Cassino (Italien) – TT Monte Cassino mit °Neapel-Strasse
Cassino (Italien) – TT Impressionen Zerstörungen Kloster-Ruinen
Cassino (Italien) – Militärhelme auf Soldatengräbern
Cassino (Italien) – Soldaten-Beerdigung
Cassino (Italien) – polnisches Mahnmal
Cassino (Italien) – zerstörtes Dorf mit Eselskutsche in Ruinen stehend
Cassino (Italien) – Friseur Mann inmitten Trümmern rasierend
Cassino (Italien) – Schädel im Schutt
Cassino (Italien) – Minen-Suche und Explosion in Ruinen
Cassino (Italien) – Trümmer-Frauen Steine auf Kopf tragend (¤)
Cassino (Italien) – Männer bei Bauarbeiten
Cassino (Italien) – neue Stein-Baracken
Cassino (Italien) – TT Marktplatz vor Ruinenstadt
Cassino (Italien) – Frauen miteinander debattierend-handelnd
Cassino (Italien) – Esel an Panzer angebunden
Cassino (Italien) – Panzer und Grabes-Kreuze im Maisfeld
Cassino (Italien) – TT US-Soldatenfriedhof
Communiqué:
Am 19. August 1945 wurde in Bern die Beendigung des Aktivdienstes durch eine Fahnenehrung gefeiert. „Unverletzt, frei und stolz“ sind die Fahnen, die der General an diesem Tage den Bundesbehörden übergeben hat. Unser Land ist vom Kriege verschont geblieben. Jenseits unserer Grenzen aber, wohnt das Grauen der Zerstörung und des Todes. Ein Reporter der SFW, der wegen der Grenzsperre mehrere Wochen in Italien bleiben musste, hat, um seine Zeit zu nutzen, Aufnahmen in den Kriegsgebieten von Nettuno und Cassino gemacht. Sein Bildbericht mahnt uns an die Not eines Landes, für das wohl der Krieg, nicht aber das Entbehren und Leiden zu Ende ist.
Begleittext:
Der Krieg ist vorüber... Durch eine Fahnenehrung in Bern wurde am 19. August 1945 das Ende des Aktivdienstes gefeiert. Die Armee war in der Gefahr mehr als ein militärisches Instrument. Als Behörden und Presse zu vielem schweigen mussten, konnten wir durch unsere militärische Bereitschaft eine klare Antwort auf alle Einschüchterungsversuche und Drohungen geben. Der Krieg ist vorüber... und wir dürfen uns als freies, unverletztes Land des Friedens freuen. Jenseits unserer Grenzen aber wohnt auch in den schönsten Landschaften noch die Erinnerung an den Tod. Bei Nettuno, Italien, liegen zerschossene Landungsbarken am verminten Strand. Und solche Zerstörungen nennt die Sprache des Krieges noch geringfügig. Diesen Bildbericht hat ein Reporter der Schweizer Filmwochenschau aus Italien mitgebracht, wo er wegen der scharfen Grenzsperre mehrere Wochen bleiben musste. So sehen auf weite Strecken in Italien die Verkehrslinien aus. Dies Bild mag uns idyllisch anmuten – in Wirklichkeit geht es hier um den Versuch, trotz zerstörter Brücken und überschwemmter Felder einen dürftigen Verkehr aufrecht zu erhalten. Malaria herrscht nicht nur in den von den Deutschen überschwemmten pontinischen Feldern. Im Süden wird jeder Granattrichter zur Brutstätte des Todes. Zehntausende von Trichtern müssen mühsam zugeschüttet werden. Zur Malaria die Minen. Nicht Tausende, sondern Millionen von Minen liegen in der fruchtbaren Erde Süditaliens. Pflug und Hacke sind in solchem Gebiet noch unnützes Gerät. Die Minensucher werden ihr gefährliches Handwerk noch während Jahren ausüben müssen. Aber auf den heissen Strassen sehen wir immer wieder heimkehrende Bauern, die von neuem beginnen wollen. Sie sind einsame Kämpfer in der Wüste – aber reich lohnt das gütige Land ihre Mühe. Die Scheune zu decken, den Wohnraum herzurichten – dazu ist jetzt nicht die Zeit: Die Ernte muss eingebracht, das Korn aus den Garben geschlagen werden. So also leben Millionen von Bauern in unseren Nachbarländern. Auf der Fahrt nach Cassino – ein Munitionsdepot, das in der glühenden Hitze durch Selbstentzündung explodierte. Cassino: Die Strasse nach Rom und Monte Cassino mit der Strasse nach Neapel. Um diese Strassen wurde hier gekämpft. Und dies ist vom berühmten Kloster Monte Cassino übrig geblieben. Die Toten, Freund und Feind nahe beisammen, liegen unter losen Steinen. Polen begraben ihre Gefallenen. Dieser Hügel wurde von ihnen unter unsäglichen Opfern gestürmt. Dies entschied den Kampf um Monte Cassino. „Für unsere Freiheit und für die euere gaben wir polnische Soldaten unsere Seelen Gott, unsere Körper der Erde Italiens und unsere Herzen Polen“. Das war einmal eine Ortschaft. Sie hiess Cassino. Es leben Menschen in dieser Trümmerwüste – nahe bei den unbegrabenen Toten. Die Bomben haben aus Cassino eine Malarialandschaft gemacht. Und die andere, furchtbare Nachkriegsplage fehlt auch hier nicht. Ans Aufräumen ist nicht zu denken, bevor nicht alle unter dem Schutt lauernden Minen beseitigt sind. Aber es wir trotz allem gebaut. Mit Ergriffenheit hat unser Reporter diese Szenen aufgenommen. Aus Trümmern wachsen neue Häuser. Mit Hilfe der Alliierten wurden für die Bevölkerung Cassinos Steinbaracken gebaut. Das neue Cassino kann aber niemals mehr auf dem alten Platz errichtet werden. Die Geisterstadt hat noch immer einen Marktplatz. Die Felder haben ihre Früchte gegeben. Man regt sich, man handelt, man lebt. Der Alltag will über den Krieg hinweggehen. Und ein stehengebliebener Tank ist zu manchem zu gebrauchen. Das fruchtbare Land kümmert sich nicht um jeden stehengebliebenen Tank. Aber neben den grünen Halmen stehen die bleichen Kreuze. Der grösste amerikanische Friedhof. Wieviel Bitterkeit und Tod, bevor Italien aus dem blutigen Abenteuer des Krieges befreit wurde!
Communiqué_0251.pdf
Schweiz, Bern, BE: Zeremonie zu Beendigung Aktivdienst nach Waffenstillstand im Weltkrieg-II;Italien: Situation nach Kriegsende, Cassino: Besuch in zerstörter Stadt
Sequenzbeschrieb:
Bern, BE (Schweiz) – Fahnenehrung-Militärparade
Bern, BE (Schweiz) – Soldaten Standarten mit Schweiz-Fahnen tragend
Bern, BE (Schweiz) – General Henri Guisan und Bundesräte Parade betrachtend
Bern, BE (Schweiz) – Rede Guisan (teilweise audio)
Bern, BE (Schweiz) – Singen der Nationalhymne
Bern, BE (Schweiz) – wehende Schweiz-Fahne auf Bundeshaus /
Nettuno (Italien) – Zerschossene Militärboote am verminten Strand liegend
Nettuno (Italien) – Haus-Ruinen der zerstörten Stadt
o.O. (Italien) – Wracks von Militärflugzeugen, Panzern
o.O. (Italien) – zerstörtes Bahngleis in die Luft ragend
o.O. (Italien) – Zugwaggons am Boden liegend
o.O. (Italien) – ländliche Bevölkerung einfache Fähre verlassend
o.O. (Italien) – Malaria-Warnschild
o.O. (Italien) – Arbeiten in überschwemmten pontinischen Feldern
o.O. (Italien) – wassergefüllter Granattrichter wird mit Erde zugeschüttet
o.O. (Italien) – Minen-Warnschild
o.O. (Italien) – Männer nach Landminen suchend
o.O. (Italien) – Mine wird entschärft
o.O. (Italien) – Rückkehrer-Bauern mit Habseligkeiten auf Landstrasse
o.O. (Italien) – Bäuerinnen bei Getreide-Ernte
o.O. (Italien) – Getreide wird von Hand gedrescht
Cassino (Italien) – Explosion Munitionsdepot
Cassino (Italien) – OV °Rom-Strasse
Cassino (Italien) – TT Monte Cassino mit °Neapel-Strasse
Cassino (Italien) – TT Impressionen Zerstörungen Kloster-Ruinen
Cassino (Italien) – Militärhelme auf Soldatengräbern
Cassino (Italien) – Soldaten-Beerdigung
Cassino (Italien) – polnisches Mahnmal
Cassino (Italien) – zerstörtes Dorf mit Eselskutsche in Ruinen stehend
Cassino (Italien) – Friseur Mann inmitten Trümmern rasierend
Cassino (Italien) – Schädel im Schutt
Cassino (Italien) – Minen-Suche und Explosion in Ruinen
Cassino (Italien) – Trümmer-Frauen Steine auf Kopf tragend (¤)
Cassino (Italien) – Männer bei Bauarbeiten
Cassino (Italien) – neue Stein-Baracken
Cassino (Italien) – TT Marktplatz vor Ruinenstadt
Cassino (Italien) – Frauen miteinander debattierend-handelnd
Cassino (Italien) – Esel an Panzer angebunden
Cassino (Italien) – Panzer und Grabes-Kreuze im Maisfeld
Cassino (Italien) – TT US-Soldatenfriedhof
Communiqué:
Am 19. August 1945 wurde in Bern die Beendigung des Aktivdienstes durch eine Fahnenehrung gefeiert. „Unverletzt, frei und stolz“ sind die Fahnen, die der General an diesem Tage den Bundesbehörden übergeben hat. Unser Land ist vom Kriege verschont geblieben. Jenseits unserer Grenzen aber, wohnt das Grauen der Zerstörung und des Todes. Ein Reporter der SFW, der wegen der Grenzsperre mehrere Wochen in Italien bleiben musste, hat, um seine Zeit zu nutzen, Aufnahmen in den Kriegsgebieten von Nettuno und Cassino gemacht. Sein Bildbericht mahnt uns an die Not eines Landes, für das wohl der Krieg, nicht aber das Entbehren und Leiden zu Ende ist.
Begleittext:
Der Krieg ist vorüber... Durch eine Fahnenehrung in Bern wurde am 19. August 1945 das Ende des Aktivdienstes gefeiert. Die Armee war in der Gefahr mehr als ein militärisches Instrument. Als Behörden und Presse zu vielem schweigen mussten, konnten wir durch unsere militärische Bereitschaft eine klare Antwort auf alle Einschüchterungsversuche und Drohungen geben. Der Krieg ist vorüber... und wir dürfen uns als freies, unverletztes Land des Friedens freuen. Jenseits unserer Grenzen aber wohnt auch in den schönsten Landschaften noch die Erinnerung an den Tod. Bei Nettuno, Italien, liegen zerschossene Landungsbarken am verminten Strand. Und solche Zerstörungen nennt die Sprache des Krieges noch geringfügig. Diesen Bildbericht hat ein Reporter der Schweizer Filmwochenschau aus Italien mitgebracht, wo er wegen der scharfen Grenzsperre mehrere Wochen bleiben musste. So sehen auf weite Strecken in Italien die Verkehrslinien aus. Dies Bild mag uns idyllisch anmuten – in Wirklichkeit geht es hier um den Versuch, trotz zerstörter Brücken und überschwemmter Felder einen dürftigen Verkehr aufrecht zu erhalten. Malaria herrscht nicht nur in den von den Deutschen überschwemmten pontinischen Feldern. Im Süden wird jeder Granattrichter zur Brutstätte des Todes. Zehntausende von Trichtern müssen mühsam zugeschüttet werden. Zur Malaria die Minen. Nicht Tausende, sondern Millionen von Minen liegen in der fruchtbaren Erde Süditaliens. Pflug und Hacke sind in solchem Gebiet noch unnützes Gerät. Die Minensucher werden ihr gefährliches Handwerk noch während Jahren ausüben müssen. Aber auf den heissen Strassen sehen wir immer wieder heimkehrende Bauern, die von neuem beginnen wollen. Sie sind einsame Kämpfer in der Wüste – aber reich lohnt das gütige Land ihre Mühe. Die Scheune zu decken, den Wohnraum herzurichten – dazu ist jetzt nicht die Zeit: Die Ernte muss eingebracht, das Korn aus den Garben geschlagen werden. So also leben Millionen von Bauern in unseren Nachbarländern. Auf der Fahrt nach Cassino – ein Munitionsdepot, das in der glühenden Hitze durch Selbstentzündung explodierte. Cassino: Die Strasse nach Rom und Monte Cassino mit der Strasse nach Neapel. Um diese Strassen wurde hier gekämpft. Und dies ist vom berühmten Kloster Monte Cassino übrig geblieben. Die Toten, Freund und Feind nahe beisammen, liegen unter losen Steinen. Polen begraben ihre Gefallenen. Dieser Hügel wurde von ihnen unter unsäglichen Opfern gestürmt. Dies entschied den Kampf um Monte Cassino. „Für unsere Freiheit und für die euere gaben wir polnische Soldaten unsere Seelen Gott, unsere Körper der Erde Italiens und unsere Herzen Polen“. Das war einmal eine Ortschaft. Sie hiess Cassino. Es leben Menschen in dieser Trümmerwüste – nahe bei den unbegrabenen Toten. Die Bomben haben aus Cassino eine Malarialandschaft gemacht. Und die andere, furchtbare Nachkriegsplage fehlt auch hier nicht. Ans Aufräumen ist nicht zu denken, bevor nicht alle unter dem Schutt lauernden Minen beseitigt sind. Aber es wir trotz allem gebaut. Mit Ergriffenheit hat unser Reporter diese Szenen aufgenommen. Aus Trümmern wachsen neue Häuser. Mit Hilfe der Alliierten wurden für die Bevölkerung Cassinos Steinbaracken gebaut. Das neue Cassino kann aber niemals mehr auf dem alten Platz errichtet werden. Die Geisterstadt hat noch immer einen Marktplatz. Die Felder haben ihre Früchte gegeben. Man regt sich, man handelt, man lebt. Der Alltag will über den Krieg hinweggehen. Und ein stehengebliebener Tank ist zu manchem zu gebrauchen. Das fruchtbare Land kümmert sich nicht um jeden stehengebliebenen Tank. Aber neben den grünen Halmen stehen die bleichen Kreuze. Der grösste amerikanische Friedhof. Wieviel Bitterkeit und Tod, bevor Italien aus dem blutigen Abenteuer des Krieges befreit wurde!
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