Frequenzträger-Telephonie (0266-1)

  • deutsch
  • 1945-12-14
  • Dauer: 00:03:06

Beschreibung

Abstract:
Schweiz, Zürich, ZH: Studie zu Telefon-Frequenzträger im physikalischen Institut der ETH

Sequenzbeschrieb:
Zürich, ZH (Schweiz) – Warteschlange vor Telefonapparat
Zürich, ZH (Schweiz) – ETH-Studenten im Hörsaal
Zürich, ZH (Schweiz) – Studenten im Labor physikalisches Institut arbeitend
Zürich, ZH (Schweiz) – Studenten Apparate bauend
Zürich, ZH (Schweiz) – Herstellung und Test Trägerfrequenztelefonie-Apparate
Zürich, ZH (Schweiz) – Trick Trägerfrequenz
Zürich, ZH (Schweiz) – Montage Trägerfrequenzanlage in Telefonzentrale

Communiqué:
Die Eidg. Techn. Hochschule entwickelt neuartige Methoden für die Frequenzträger-Telephonie mit automatischer Fernwahl.

Begleittext:
Dieses unwahrscheinliche Bild ist nur ein Beispiel: Die überlasteten Linien machen das Telefonieren im Fernverkehr zur Plage. Im physikalischen Institut der Eidgenössischen Technischen Hochschule beschäftigt man sich mit dem Telefonproblem. Es fehlt an Rohmaterial für neue Leitungen? Die Wissenschaft weiss Rat. Die Studenten der Hochfrequenztechnik wissen, dass man mit Hilfe von Trägerwellen viele Gespräche auf einmal über eine einzige Leitung senden kann. Aber das Wissen allein genügt nicht. Die Studierenden und ihr Lehrer müssen ihre theoretischen Kenntnisse eigenhändig verwirklichen. Von der Spule bis zum komplizierten Bestandteil müssen die Apparate in der Hochschule selber gebaut werden. Hätte der Krieg uns nicht vom Import abgeschnitten, wären die jungen Hochfrequenz-Spezialisten nie vor diese Aufgabe gestellt worden. Sie haben sie gut gelöst: Hier sind die ersten in der Schweiz verwendeten Apparate für Trägerfrequenz-Telefonie entstanden. Versuchen wir uns vorzustellen, um was es sich handelt. Man will mehrere Gespräche über eine Leitung senden. Das geht nicht ohne weiteres. Die Gespräche werden miteinander vermengt, und keines ist verständlich. Jetzt kommt die Trägerfrequenz zur Hilfe. Man schaltet zwischen Telefon und Leitung ein Hochfrequenzsystem, ähnlich einem Radioapparat, ein. Die Hochfrequenzwellen tragen gewissermassen die vom Telefon ausgehenden Mikrophonwellen durch die Leitung. Die Hochfrequenz-Trägerwellen können in beliebiger Anzahl und Wellenläge durch eine Leitung gesandt werden – wie eine Radioantenne genügt, um die Stationen aller Wellenlängen zu empfangen. Halt, halt, pardon! Sende-und Empfangsstation müssen natürlich vorher aufeinander abgestimmt sein. Die Anlage ist fertig. Sprechprobe. So würde es klingen, wenn wir das Gespräch direkt von der Leitung abnähmen. Die Empfangsstation muss den modulierten Ton demodulieren. So! Gut – aber wie kann man mit Hilfe der Trägerfrequenz automatisch telefonieren? Dazu wurde ein Gerät erfunden, das sich nicht irrt. Es unterscheidet genau zwischen den Schwingungen eines Impulstones für die Nummerwahl und den Schwingungen der Sprache. So genau wie der Oszillograph, der die Schwingungen sichtbar macht. An der Hochschule wurden die Geräte ausgedacht und gebaut – die Industrie hat das Werk weitergeführt – in den Telefonzentralen wird in diesen Wochen eifrig montiert. Die Schweiz ist das einzige Land, wo die Trägerfrequenztelefonie mit automatischer Fernwahl funktioniert. Aber genug der Schulmeisterei! Nur eines noch: Denken Sie an die verborgene Arbeit der Hochschulen, wenn Sie irgendwo lesen, man könne heutzutage viele Gespräche – in der Schweiz sind es zwölf – gleichzeitig über einen einzigen Draht senden!

Communiqué_0266.pdf
Dieses Dokument wurde mit der Unterstützung von Memoriav erhalten.
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