Thema Elend in der Welt: Die Schweiz sammelt (1482-2)

  • deutsch
  • 1971-11-12
  • Dauer: 00:03:49

Beschreibung

Abstract:
Schweiz, o.O.: 25-Jahr-Jubiläum und Spenden-Aufruf der Glückskette

Sequenzbeschrieb:
o.O. (Schweiz) – Roger Nordmann und Jack Rollan in Radiostudio singend (1946)
Lausanne, VD (Schweiz) – Radio-Journalisten zu Spenden für °Bengalen aufrufend
Lausanne, VD (Schweiz) – Telefonistinnen Spenden-Anrufe entgegennehmend
o.O., Bengalen (Indien) – Milchzubereitungs-Stelle
o.O., Bengalen (Indien) – Mann Milch an Kinder verteilend
o.O., Bengalen (Indien) – Leichen auf Boden liegend (§)
o.O., Bengalen (Indien) – Männer Leichen abtransportierend
o.O., Bengalen (Indien) – Frau aus Menschenkot Brennstoff machend
o.O., Bengalen (Indien) – Arzt Kind untersuchend
Lausanne, VD (Schweiz) – Spendenaufruf durch Lautsprecher auf VW-Bus
Lausanne, VD (Schweiz) – Frau Briefumschlag abgebend
Lausanne, VD (Schweiz) – Kinder Kleingeld spendend
Lausanne, VD (Schweiz) – Menschen Geld spendend
Lausanne, VD (Schweiz) – Soldat Sammel-Ergebnisse übermittelnd
Genève-Cointrin, GE (Schweiz) – Pierre Dudan (°Sänger) Spendenaktion unterstützend und am Radio singend
Zürich, ZH (Schweiz) – Schaggi Streuli sich in Silbermünzen aufwiegend
Zürich, ZH (Schweiz) – Passanten Münzen in Waagschale werfend
Kalkutta (Indien) – Slum-Bewohner

Communiqué:
Es hat lange gedauert, bis man sich in der Schweiz der Grösse des Elends, das sich über Bengalen und die indischen Flüchtlingslager ausgebreitet hat, bewusst worden ist. Beinahe als Jubiläumsakt hat die Glückskette - sie feiert dieses Jahr ihr 25 jähriges Bestehen - zu einem landesweiten Spendetag aufgerufen.

Begleittext:
Vor 25 Jahren trat die Schweizer Glückskette zum ersten mal in Aktion. Roger Nordmann und Jack Rollan vermochten über das Westschweizer Radio mit ihrem bekannten Refrain jedermann mitzureissen. Heute ist Roger Nordmann von seinen Radiokollegen abgelöst worden, welche kürzlich vom Lausannerstudio aus die Aktion "Rettet bengalische Kinder" leiteten. Während des ganzen Tages konnten die Spender über die 30 Anschlüsse einer Telephonzentrale ihre Gabe anmelde. Gaben für die Milchzubereitungsstellen in Bengalen, wo ein besonderer Bedarf an hochwertiger Protein-Ernährung für Kleinkinder herrscht. Die Grösse des Flüchtlingselendes zwang alle Organisationen, ihre Hilfe zu koordinieren und die Mittel durch bestehende indische Kanäle fliessen zu lassen. Hochwasser verhindert das Sammeln des als Brennmaterial dienenden Kuhdungs, deshalb wird in gewissen Lagern auch Menschenkot gesammelt und zu Brennstoff getrocknet. Den Indern zu helfen, damit sie ihren Landsleuten besser helfen können, war das eigentliche Ziel dieser vom Schweizerischen Roten Kreuz, Caritas, HEKS, Arbeiterhilfswerk, Enfants du monde und UNICEF geleiteten Sammelaktion. 21 Autokarawanen der Glückskette fuhren kreuz und quer durch die Westschweiz. Von Militärfahrzeugen aus wurden die Sammelergebnisse laufend an gewisse Stationen übermittelt, wie z.B. im Flughafen Cointrin. Der bekannte Chansonnier Pierre Dudan ist nur einer der vielen Künstler, die sich spontan für diesen Aufruf eingesetzt haben. In Zürich liessen sich Schaggi Streuli und andere bekannte Figuren in Silbermünzen aufwiegen. Das Ziel, für 100'000 Flüchtlingskinder die Ernährung für 6 Monate zu sichern, ist erreicht. Dies aber sind keine Flüchtlingslager. So hausen jahraus jahrein Hunderttausende von Bengalen in den Slums von Kalkutta.

Communiqué_1482.pdf
Dieses Dokument wurde mit der Unterstützung von Memoriav erhalten.
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