Ein Flugplatz im Grossen Moos? (1499-2)

  • deutsch
  • 1972-03-10
  • Dauer: 00:02:55

Beschreibung

Abstract:
Schweiz, o.O., BE: Kontroverse um Flugplatz-Projekt im Grossen Moos

Sequenzbeschrieb:
o.O., BE (Schweiz) – NN Demonstration
o.O., BE (Schweiz) – OV Kulturland
o.O., BE (Schweiz) – Entwässerungskanal
o.O., BE (Schweiz) – Schild "Achtung Grundwasser"
Gimmiz, BE (Schweiz) – Wasserturm im Rohbau
Biel-Bienne, BE (Schweiz) – Baustelle am See, Wasserröhren
o.O., BE (Schweiz) – Dorf-Impressionen im Seeland
o.O., BE (Schweiz) – Holz wird durch Bandsäge geschoben
o.O., BE (Schweiz) – Schmied beim Anbringen von Hufeisen
o.O., BE (Schweiz) – Bauer Mist aufschichtend
o.O., BE (Schweiz) – Umfrage °Bauern
o.O., BE (Schweiz) – Reitergruppe
o.O., BE (Schweiz) – Wanderwegtafeln

Communiqué:
Mit Befremden und Empörung hat die Bevölkerung des Seelandes überraschend erfahren, dass das bernische Flugplatzprojekt Grosses Moos sehr deutliche Formen annimmt. Ausgerechnet in dieser herrlichen Kultur- und Gartenlandschaft soll ein Prestigeobjekt verwirklicht werden - wo bleibt da die Anwendung des 1971 angenommenen Umweltschutzartikels?

Begleittext:
Grosse Aufregung herrscht seit kurzem im Seeland, jener Gegend, die an den Bieler-, Murten- und Neuenburgersee grenzt. Es ist noch nicht lange her, dass mit dem Bau einer Raffinerie ein Teil jenes Gebietes verschandelt wurde. Und nun hat, recht überraschend, der Bundesrat den bernischen Grossen Rat aufgefordert, mit der Projektierung eines Flugplatzes im Grossen Moos "vorwärts" zu machen. // (Synchro): "Ich finde das etwas Hirnverbranntes einen Flugplatz in diesem Gebiet von intensivem Gemüse- und Ackerbau bauen zu wollen. Denn das hat sicher sehr grosse Auswirkungen. // Auswirkungen zum Beispiel auf den Wasser-Haushalt dieser ganzen Region. Schon heute mahnen grosse Schilder vor der Verschmutzung des Grundwassers. In Gimmiz, einer der betroffenen Ortschaften, werden jetzt gerade neue Wasserreservoirs erstellt. Und die Stadt Biel wird in 2 Jahren bereits 42'000 Liter Wasser pro Minute dem See entnehmen müssen. // Die Gegend des Seelandes lebt noch immer ausschliesslich von der Landwirtschaft. Industrie fehlt, damit aber auch jene Infrastruktur, die für einen Flugplatz notwendig ist. // Einerseits spricht der Bund dauernd von Umweltschutz, andrerseits werden die Meinungen der ansässigen Acker- und Gemüsebauern einfach ignoriert. // (Synchro): Was ich am meisten befürchte, sind die Rückstände, die dann bestimmt einen Einfluss auf das Gemüse haben werden. // (Synchro): Einer der Hauptgründe ist der, dass dieses Gebiet, das vor Jahren mit vielen Millionen Franken urbanisiert worden ist und das im Krieg wesentlich beigetragen hat, durchzuhalten, jetzt zerschnitten werden soll, ein Gebiet, das sich auch als Erholungsgebiet bestens eignet. // Nicht nur wird der Umweltschutz ignoriert, auch die Regionalplanung die in diesem Gebiet ein Zentrum der Erholung und der Ruhe vorgesehen hat, soll überfahren werden. // Ob aus Prestigegründen die Zukunft des Seelandes wirklich im Düsenlärm ersticken muss, ist mehr als fragwürdig. //

Communiqué_1499.pdf
Dieses Dokument wurde mit der Unterstützung von Memoriav erhalten.
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