Die Zukunft Westschweizer Filmemacher (1642-1)

  • französisch, deutsch
  • 1975-01-24
  • Dauer: 00:06:07

Beschreibung

Abstract:
Schweiz, o.O., VD: Karriere des Westschweizer Films

Sequenzbeschrieb:
o.O., VD (Schweiz) – Statement Michel Soutter (°Regisseur)
o.O., VD (Schweiz) – Foto Jean-Louis Roy (°Regisseur) durch Kamera blickend
o.O., VD (Schweiz) – Fotos diverser Filme
o.O., VD (Schweiz) – Film-Ausschnitt "L'Escapade" mit Jean-Louis Trintignant
o.O., VD (Schweiz) – Fotos Jean-Luc Bideau (°Schauspieler)
o.O., VD (Schweiz) – Statement Bideau
o.O., VD (Schweiz) – Claude Goretta bei Dreharbeiten "Pas si méchant que ça" mit Marlène Jobert und Gérard Dépardieu
o.O., VD (Schweiz) – Foto Simon Edelstein (°Kameramann °Regisseur)
o.O., VD (Schweiz) – Statement Edelstein
o.O., VD (Schweiz) – Statement Alain Tanner (°Regisseur)
Zürich, ZH (Schweiz) – Gäste vor Kino Nord-Süd
Zürich, ZH (Schweiz) – erleuchtete Kino-Reklame für "Le Milieu du monde"

Communiqué:
Realisation Claude Richardet. Um das Jahr 1965 begannen die Westschweizer Filmemacher ernsthaft von sich hören zu lassen. Junge Cinéasten, die von aussen kaum Hilfe erwarten konnten, leisteten Pionierarbeit, Yves Yersin, Jean-Louis Roy und Michel Soutter. Aber erst mit "La Salamandre" von Alain Tanner gelang es 1971 auch die Anerkennung des Westschweizer Films in der Filmmetropole Paris zu erlangen. Heute werden die meisten Westschweizer Filme in Co-Produktion mit Frankreich gedreht. Gestärkt durch den Erfolg ihrer "Vorfahren", ist bereits eine zweite Generation von Filmemachern in Erscheinung getreten: Igaal Niddam, Yvan Butler, Simon Edelstein, Bertrand van Effenterre. Aber es besteht Grund zur Beunruhigung. Michel Soutter und Alain Tanner äussern sich zu den bescheidenen Subventionen, welche die Eidgenossenschaft dem Filmwesen zukommen lässt.

Begleittext:
"Ich glaube, wir haben ein erstes Ziel erreicht: Der Schweizer Film hat sich im In- und Ausland durchzusetzen vermocht. Nun aber ist der Zeitpunkt für eine Pause gekommen. Wir müssen unsere Phantasie und unsere Einbildungskraft, die wir etwas verloren haben, wieder finden." // 1965 drehten vier junge Cinéasten ihren ersten Erfolgsfilm: "Quatre d'entre elles". Zu den Schrittmachern gehört auch Jean-Louis Roy, der "L'inconnu de Shandigor" und "Black out" realisierte. Die Arbeiten von Michel Soutter folgen sich regelmässig. "La lune avec les dents", "Haschich", "La Pomme", "James ou pas", "Les Arpenteurs". // "Ich wünschte, ich könnte meine ursprüngliche Spontaneität wieder finden. Ich habe mehr und mehr den Eindruck, dass unsere Arbeiten, durch den Erfolg, den sie hatten, sich alle zu gleichen beginnen." Ein Ausschnitt aus dem letzten Film von Soutter "L'Escapade" mit Jean-Louis Trintignant. // Jean-Luc Bideau verkörpert den jungen Westschweizer Film. Soutter, Tanner, Goretta und Edelstein arbeiteten mit ihm. // "Man konnte tatsächlich feststellen, dass unsere Filme auf einen Schlag bekannt wurden, ähnlich wie die polnischen, tschechischen und ungarischen Filme. Ich glaube, dass wir diesen Erfolg zum grössten Teil der französischen Presse zu verdanken haben. Nur dank gewisser französischer Journalisten, die unseren Filmen den nötigen Platz eingeräumt haben, wurden sich die Schweizer allmählich bewusst, dass der Schweizer Film existiert. Jedenfalls verdanken wir den Erfolg unserer Filme weder den Schweizer Zuschauern noch den Schweizer Kritikern". // "Ich habe mich nur ganz allmählich an die Dreharbeiten gewöhnt. Mein erster Film war "James ou pas" mit Michel Soutter, dann kam "La Salamandre" von Alain Tanner. In Zusammenarbeit mit diesen beiden habe ich viel über die Arbeit beim Film und über das filmspezifische Rollenverhalten gelernt." // Claude Goretta dreht nach seinen beiden Spielfilmen "Le Fou" und "L'invitation" seinen dritten Film: "Pas si méchant que ça". Goretta kann mit den Vorteilen einer französischen Co-Produktion arbeiten. Und für die Hauptrollen fanden sich auch bekannte Schauspieler: Marlène Jobert und Gérard Depardieu. // Nach dem Erfolg ihrer Vorgänger dreht nun bereits eine zweite Generation: Igaal Niddam: "Le troisième cri", Bütler: "La Fille au Violoncello", Champion: "Au pays de mon corps", Effenterre: "Erica Minor". Simon Edelstein, Kameramann von Soutter, hat ebenfalls einen ersten Film zusammengestellt "Les vilaines manières". // "Auch wir jüngeren müssen uns schlagen, wie es unsere Vorgänger mussten. Wir müssen alles wieder neu anfangen. Wir haben die gleichen Probleme vor uns, wie sie Soutter, Tanner und Goretta hatten. Bestimmt profitieren wir von einigen Vorteilen. Dafür sind wir mit einer zusätzlichen Hypothek belastet, nämlich, dass man uns am Erfolg der Vorgänger misst." // "Den Platz, den die Schweizer Filmemacher einnehmen wollen, müssen sie selbst schaffen, das heisst, man muss immer wieder vorne anfangen. Die Infrastrukturen sind nicht vorhanden, man muss sie erst aufbauen. Man hat keine Sicherheiten, denn es gibt niemanden, der einen unterstützt. Den Beruf des Filmschaffenden gibt es nicht, er kommt höchstens Privilegierten zu gute." // Alain Tanner, Regisseur der Filme "Charles mort ou vif", "La Salamandre", "Le retour d'Afrique" und "Le milieu du monde", sieht die Probleme des Schweizer Films aus wirtschaftlicher Sicht. //

Communiqué_1642.pdf
Dieses Dokument wurde mit der Unterstützung von Memoriav erhalten.
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