In diesen heiligen Hallen

  • gsw
  • 1987
  • Dauer: 00:27:00

Falls unten dargestellt: Die in Memobase angebotenen Filmaufnahmen in diesem Bestand werden Ihnen über Vimeo (https://vimeo.com/) zur Konsultation angeboten.

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Beschreibung

Der Film dokumentiert den Alltag von fünf Putzfrauen und dem Hausmeister (Hauswart, Abwart) im Bundeshaus. Mit den heiligen Hallen sind also die Hallen im Bundeshaus gemeint.

Der Film beginnt damit, dass zwei Männer den roten Teppich über die Treppe spannen. Dann, zu Mozarts Zauberflöte, laufen die vier Frauen vom Reinigungsdienst ein. Der Film zeigt sie uns durch die Gänge des Bundeshauses streifend, mit Putzeimern und Lappen in den Händen.

Dann wird eine Frau nach der anderen interviewt. Während der Interviews wird uns die monumentale Architektur des Bundeshauses gezeigt, die Arbeit der Frauen, die das Saubermachen in den kleinsten Winkeln einschliesst, steht dazu in geradezu groteskem Gegensatz.

Der Alltag der Frauen ähnelt sich stark. Die Frauen stehen um fünf Uhr auf, machen Frühstück, spielen mit ihren Haustieren. Um halb Sieben stempeln sie bei der Arbeit ein, ziehen sich um, beginnen mit ihrem ständig gleichen Putzalltag. Um 16 Uhr sind sie fertig, fahren dann nach Hause, wo die Haushaltung, die Pflege ihrer Ehemänner oder das Kochen ansteht.

Die Arbeit gefällt den Frauen nach ihren eigenen Aussagen. Sie interessieren sich für die Einrichtung des Bundeshauses, für Skulpturen und Statuen.

Lustig dann der Hausmeister, der in seiner gönnerisch-"aufgeklärten" Art ein paar amüsante Dinge äussert, dass er deswegen möglichst wenig chemische Putzutensilien verwende, weil es ja bekanntlich nicht gut herauskomme, wenn die Frauen mit zu vielen von diesen in Kontakt kommen - dies sagt er nota bene, während die Frauen im Hintergrund Staub wischen -, oder dass er natürlich Schweizer sei, wie alle. Der Hausmeister erklärt, wie er die Frauen instruiert, wie ihr Arbeitsgebiet nach Quadratmetern aufgeteilt ist usw.

Besonders schön dann eine Sequenz, in der eine der Putzfrauen auf dem Sessel des Nationalratspräsidenten vor leeren Reihen darüber spricht, dass ihrer Meinung nach immer noch der Mann das Sagen haben sollte, dass sie halt noch in der Ansicht erzogen worden sei, dass der Mann das Vorbild sein müsse.

Schliesslich begleiten wir die Frauen bei ihrem zweiten Frühstück, wo sie in geselliger Runde über dies und das plaudern, und steigen mit ihnen auf das Dach der Bundeshauskuppel.
Dieses Dokument wurde mit der Unterstützung von Memoriav erhalten.
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