Kaiserhaus

  • deu-gsw
  • 1983
  • Dauer: 00:44:00

Falls unten dargestellt: Die in Memobase angebotenen Filmaufnahmen in diesem Bestand werden Ihnen über Vimeo (https://vimeo.com/) zur Konsultation angeboten.

Beschreibung

Der Film handelt vom Kaiserhaus, einem Gebäude und ehemaligen Prestigegeschäft in der Berner Marktgasse. Das Kaiserhaus ist Anfang 20. Jahrhundert an der Marktgasse 39 und 41 erbaut worden. Das Gebäude wird in den Achtzigerjahren umgebaut. Der Umbau löst in Bern damals heftige Reaktionen aus.

Der Film beginnt damit, dass mit zwei Männern ein Interview geführt wird. Sie sprechen über das Kaiserhaus, über den aktuellen Rechtsstatus dieser Liegenschaft. Im Tram Nr.3 fahren wir über die Kirchenfeldbrücke, dann durch die Marktgasse hoch.

Wir sehen nun erst einmal Bilder von dem Gebäude, wie es heute genutzt wird, bzw. von der Passage, in der sich ein Teppichgeschäft, ein Ex-Libris und ein Denner befinden, aber auch ein Lokal mit einer Bar.

Es folgen Interviews mit den Nachkommen des Mannes, nach dem das Kaiserhaus benannt ist. Kaiser war zu beginn des Jahrhunderts eine Papeterie- und Schulbuchhandlung. Um 1904 ist dieses Geschäft in das neu errichtete Gebäude an der Marktgasse umgezogen, einen Prestigebau, der unter der Anleitung deutscher Architekten aufgezogen worden war. Fotografien von der ehemaligen Baustelle wechseln sich ab mit Einspielungen der Familiennachkommen, die Bilder austauschen und über die ehemaligen Besitzer sprechen.

Dann gibt ein Architekt Auskunft über das neueste Umbauprojekt, von dem das Kaiserhaus betroffen war. Der Umbau ist ausgeschrieben worden in einem Architekturwettbewerb. Eigentlich hatte man das gesamte Gebäude neu gestalten wollen, d.h. Marktgasse und Amthausgasse. Dies konnte allerdings nicht realisiert werden, weil so unterschiedliche Ansprüche an den Umbau gestellt waren, u.a. der Tresorraum für die Bank in der Amthausgasse. Zu lockerer Musik kriegen wir dann Bilder einzelner Elemente der Fassaden, der Innendecke usw. vorgeführt.

Im Folgenden gibt ein Boutiquenbesitzer der Kaiserhaus-Passage Auskunft über den "Verfall", der dem Gebäude durch den Umbau eingeleitet worden ist. Seiner Meinung nach hat man den Umbau völlig überhastet vollzogen, die "Türkengeschäfte" hätten die alten Prestigegeschäfte verdrängt.

Und zwischendurch erhalten wir immer wieder Bericht über den Geschäftsvater und seine Söhne. Diese haben um 1910 z.B. den Pestalozzikalender herausgegeben, ebenso "Kaiser's Schatzkästchen". Kaiser hat sich damit verdient gemacht auch neben seinen eigentlichen Arbeitstätigkeiten.

Kaiser war ein "Spezialgeschäft", das sich dezidiert nicht als Warenhaus verstanden hat. Ein Bewohner der Kaiserpassage sagt, dass man hier noch professionell von "Fräuleins verschiedener Gattung" bedient wurde, auch eine ehemalige Mitarbeiterin des Geschäfts spricht von den Ansprüchen, die man in der Bedienung erfüllen wollte.

Dann gibt ein Maler Auskunft, der die Räumlichkeiten in der Bank (Amthausgasse) ausgemalt hat.

Auch ein Kränzchen ehemaliger Mitarbeiterinnen sprechen über ihre Anstellungen.

Schliesslich informieren die Nachkommen der 4. Generation über die Geschäftsauflösung. Er erzählt, wie er mit 160 Kündigungsbriefen auf die Post gegangen ist.

Der Film wird abgeschlossen durch einige Fragen an den Vertreter der Nationalbank. Dieser sitzt im Konferenzsaal der Nationalbank, in einem Teil des Kaiserhauses. Der Saal ist innenarchitektonisch neu ausgestaltet worden. Der Mann meint, dass man mit diesem seinem Lieblingssaal gezeigt habe, wie eine alte Aussenfassade und eine moderne Innenarchitektur sich gut ergänzen können, wie man also modern in die alten Berner Stadthäuser bauen könne.
Dieses Dokument wurde mit der Unterstützung von Memoriav erhalten.
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