Dechele

Dokumentarfilm über das organisierte Sammeln von Kaffeerahmdeckeln, das "Dechelen".

Verschiedene Sammler werden befragt auf die Anfänge, die Motivation und die Vorgehensweise beim Sammeln der Kaffeerahmdeckeln. Da ist eine jüngere Frau, Hausfrau und Verkäuferin in einer Boutique, die seit einigen Monaten "dechelet". Sie nimmt, wie ihre Freundin, das Sammeln als willkommene Gelegenheit Leute zu treffen und erfreut sich einfach an ihrer Sammlung. Da ist ein jüngeres Paar, das von sich sagt, das Sammeln gebe Gelegenheit am Abend nach einem anstrengenden Bureau-Alltag Zeit gemeinsam verbringen zu können. Und da ist Marietta Freitag, die Gründerin eines Sammlerklubs, der mittlerweile an die dreitausend Mitglieder zählt.

Alle diese Leute stellen das Sammeln als ihre Leidenschaft und als eine wichtige Beschäftigung in ihrer Freizeit dar. Wir beobachten sie dabei, wie sie sorgfältig den Boden der Kaffeerahmdeckel entfernen, den Rahm in ein Gefäss abgiessen, die Deckel abtrennen, säubern und einordnen. Frau Freitag erklärt, dass es verschiedene Serien von Kaffeerahmdeckeln gibt; en gros kauft man im Klub Kisten mit Kaffeerahm an und füllt in Plastiksäcken komplette Sätze ab. Diese werden dann an die Klubmitglieder vergeben oder an von diesem Klub organisierten Tauschbörsen herumgereicht, an denen nur das Tauschen, nicht aber das Verkaufen und Kaufen erlaubt ist.

Der Film gibt nebst Einblicken ins private Sammlerleben auch ein Interview wieder mit dem Leiter einer Kaffeerahm-Fabrik, der berichtet, wie er immer wieder von Leuten angegangen werde, die noch auf der Suche nach einzelnen Motiven seien. Seine Haltung als Anbieter ist klar: Er gibt keine einzelnen Kaffeerahmdeckel heraus, zumal man nach Angabe der Klubpräsidentin durchschnittlich etwa 600 Kaffees bestellen muss, um einen vollständigen Satz zu erhalten.