Walther Stauffers fotografisches Wirken konzentrierte sich auf die Bereiche Personenporträts, Reportagen, Ortsbilder, Landschaften und Natur.
Beschreibung
Am 12. März 1915 in Basel geboren, wuchs er ab dem vierten Lebensjahr in Burgdorf auf. Als Jugendlicher war er mit den Pfadfindern und dem Schweizer Alpenclub mit der Kamera in den Berner und Walliser Bergen unterwegs. Er absolvierte bei Louis Bechstein jun. die Fotografenlehre und studierte 1935 an der Kunstgewerbeschule in Zürich den Fachbereich Vertiefung Fotografie. In diese Zeit fällt auch seine erste Fernreise nach Lappland. In den späten 1930er Jahren folgte ein Studienaufenthalt in München an der Kunstakademie und beim Fotografen Eduard Wasow, wo er bis kurz vor Kriegsausbruch auch nationalsozialistische Veranstaltungen und das gesellschaftliche Leben dokumentierte. Während des Krieges leistete er seinen Dienst als Beobachter bei der Gebirgs-Artillerie, war für die Schweizer Verkehrszentrale in den Kantonen Zug, Wallis, Bern, Freiburg und Schwyz im Einsatz und publiziert seine ersten Fotoreportagen. 1942 eröffnete er ein Fotoatelier an der Schmiedengasse 22 in Burgdorf und war neben seiner Reportagetätigkeit als Atelierfotograf tätig. 1946 bereiste er mit Hans und Inga Wyss-Heuer, seiner späteren Ehefrau und Mitarbeiterin, die Provence.
Margarete Ingeborg Heuer (27.09.1920-2007), genannt Inga, Tochter des Honorarkonsuls von Paraguay in Leipzig, heiratete 1940 in Leipzig den Burgdorfer Kaufmannssohn Hans Wyss. Bis zur Geburt der gemeinsamen Tochter Ute Helga Wyss (1945-2016), später unter dem Künstlernamen Anouschka von Heuer bekannt, arbeitete sie in der Firma des Schwiegervaters E. Wyss & Cie. Burgdorf in der Geschäftsleitung, Lehrlingsausbildung, Heimarbeitsabteilung und im Einkauf. 1948 wurde die Ehe geschieden. 1952-1955 war sie bei A. A. Milantchi, Importation-Exportation, Représentations, rue de chantepoulet 1-3, Genève als Sekretariatsmitarbeiterin für Deutsch, Englisch und Französisch tätig. Später war sie im Sekretariat des World Student Christian Federation WSCF und der United Nations School Genf tätig.
1956 heirateten Walther Stauffer und Inga Heuer und lebten mit Ingas Tochter Ute Wyss in Genf St. Jean La Constellation an der Rue Devin-du-Village 10. Stauffer arbeitete für ausländische Zeitungen und Radiostationen als Korrespondent wobei die Mitarbeit von Inga Stauffer-Heuer offensichtlich, jedoch nicht klar gekennzeichnet ist. Stauffer bereiste in dieser Zeit Israel, Zypern, Griechenland, Algerien, Frankreich, die Niederlande und die DDR. Zudem war er auch bei der UNO akkreditiert. 1982 kehrten Walther und Inga Stauffer-Heuer ins Emmental nach Heimiswil zurück und wohnten bis zu ihrem Tod im Speicher des Hofs Zitistu, Kaltacker. Walther Stauffer starb 1989, Inga Stauffer-Heuer 2007.
Schon früh machte sich Stauffer als Fotoreporter einen Namen. Im Zentrum seines Schaffens lagen Brauchtum, Bauwerke, Natur und Landschaft im Emmental und Napfgebiet. Sein besonderes Engagement galt dem Heimatschutz und der Erhaltung von Bauernkultur und historischen Bauwerken. Die beiden Bildbände "Die Emme" (mit René Neuenschwander, 1976) und "Wald und Holz rund um den Napf" (mit Inga Stauffer-Heuer, 1980) gelten gemäss Fotohistoriker Markus Schürpf als Standardwerke.
16700 Celluloseacetatfilm, 11770 Cellulosenitratfilm, 60 Fotoplatten, mehrheitlich s/w
5500 Papierabzüge s/w
400 gerahmte Farbdias
4000 Digitalisate
Keine Bewertung und Kassation
Bestandsanalyse 02.07.2008, Qualitätssicherung 2008, 2018, Graziella Borrelli. Ergänzende Bestandsanalyse 2024, Erschliessung auf Dossierebene 2023, 2024, Digitalisierung 2023, 2024, LF.
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)
Die Akten sind frei zugänglich. Die Verwertungsrechte liegen beim Burgerarchiv.
- Walther Stauffer; René Neuenschwander: Die Emme. Solothurn 1976
- Walther und Inga Stauffer: Wald und Holz rund um den Napf. Solothurn 1980
- Walther Stauffer: Zimmermannsarbeit. Hausbau im Emmental. Reihe Altes Handwerk, Basel 1980.
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