Inhaltlich dominieren zwei Typen: Den einen geht es um die musikalische Bereicherung und den Spass an der Sache. Die andern haben politische Ansprüche und sehen sich als Teil einer Gegenöffentlichkeit, die schwergewichtig gegen bürgerliche Politik und Repression im Strafvollzug wettert.

1971-1990
gsw

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Beschreibung

Wer nach den 1970er Jahren geboren ist, kann sich kaum eine Vorstellung von der Ödnis machen, die vor 1983 auf einheimischen Radiofrequenzen herrschte. In der Schweiz gab es zwar für jede Sprachregion zwei offizielle Programme. Wer sich aber für anderes als traditionelle Volksmusik, seichtes Unterhaltungsgedudel oder bildungsbürgerliche Inhalte interessierte, fand beim Landessender kaum ein Angebot. Widerstand erwuchs dem Monopol der SRG erst ab Mitte der 1970er Jahre, als sich Radiopiraten oft alleine oder in kleinen Gruppen daran machten, die Frequenzen zu beleben. Die technische Entwicklung und der Preiszerfall machten es möglich, dass sich auch Laien für wenige hundert Fragen einen Sender basteln konnten. Weil die Frequenzen jenseits von 100 MHz angeblich für Kriegszwecke freigehalten wurden, gab es zudem im Frequenzband genug Platz für ihre Experimente. Die PTT als Hüterin des Monopols setzte einiges daran, dem Tun jeweils ein schnelles Ende zu setzen: Mit Peilsendern machte man Jagd auf die oft mobilen Sender und verfolgte sie strafrechtlich. Trotzdem existierten im Piratenjahrzehnt nach 1975 bald Dutzende von Sendern, die teils aus Plausch, teils mit politischem Sendungsbewusstsein oder einfach aus Frust über das ungenügende offizielle Angebot aktiv wurden. 

Piraten sind naturgemäss schwierige Archivkunden. Sie haben wenig Interesse, ihre Tätigkeiten dauerhaft zu dokumentieren. So ist es ein absoluter Glücksfall, dass sich 2013 ein leidenschaftlicher Radiopiratenfan an seine Tonbandkassetten aus den 1980er Jahren erinnerte

1979 blies Roger Schawinski mit Radio 24 zum Sturm gegen das SRG-Monopol. Wo die Radiopiraten nur Nadelstiche platzieren konnten, versetzte Schawinski dem Monopol mit dem Zweihänder innert Kürze den Todesstoss. Im Sommer 1983 legalisierte der Bundesrat private und kommerzielle Lokalradios. Die Phase der Illegalität war vorbei. Die linke Gegenöffentlichkeit suchte und fand im Alternativen Lokalradio Zürich oder Radio Bern ihre Frequenzen.

Titel
Radiobestand Menyhart, Dieter - Piratenradios
Umfang

33 Dokumente

Auswahl/Vollständigkeit

[Keine Informationen vorhanden]

Informationen zur Erschliessung

[Keine Informationen vorhanden]

Rechte

Schweizerisches Sozialarchiv

Original-ID
F_1005
Original-Signatur des Bestands
Sozarch_F_1005
Originaltitel des Bestands
Menyhart, Dieter - Piratenradios [TON]

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Zuständige Institution Original
Zuständige Institution Master
Zuständige Institution Zugang

Datum der Übernahme in Memobase
Memobase ID
soz-010
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Zuständige Institution

Schweizerisches Sozialarchiv

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