Kopf der Woche: Monika Rühl, Direktorin des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse
- 2019-06-15
- Durée: 00:28:52
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Description
Abstract:
Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse lobbyiert für einen raschen Deal mit der EU beim Rahmenabkommen – und gegen verbindliche Verhaltensregeln für Schweizer Firmen im Ausland. Stellt Economiesuisse wirtschaftliche Interessen über alles? Direktorin Monika Rühl nimmt in der Samstagsrundschau bei Dominik Meier Stellung und äusserst sich auch zum Frauenstreik und den politischen Forderungen der Streikenden. [Ausgewählte O-Töne in Sequenzen beschrieben]
Sequenzen:
1. O-Ton Monika Rühl: Zum zweiten nationalen Frauenstreik 2019. Habe gearbeitet. Frauen, die auf Strasse gingen, haben wichtiges Signal gesetzt. Wichtig, dass Frauen für ihre Rechte kämpfen. Glaube nicht, dass man das an Streik machen muss.
2. O-Ton Monika Rühl: Zum zweiten nationalen Frauenstreik 2019. Wir Frauen müssen weiter dran bleiben gegenüber unseren Männern, die mehr in Pflicht genommen werden müssen, gegenüber Arbeitgebern.
3. O-Ton Monika Rühl: Zur Anschubfinanzierung von Kitas. Anschub ist irgendwann fertig. Besteht aber weiterhin Handlungsbedarf und gemeinsame Verantwortung von Staat und Unternehmen [bezüglich Vereinbarkeit von Beruf und Familie].
4. O-Ton Monika Rühl: Zum Richtwert des Frauenanteils in Führungsgremien. Wir glauben, dass es betreffend Geschäftsleitung Eingriff in unternehmerische Freiheit wäre. Betreffend Verwaltungsräten kann man mit uns diskutieren.
5. O-Ton Monika Rühl: Zur Frage nach Richtwert des Frauenanteils in Verwaltungsrat. Für uns lehnen wir Quotenregelung im Verwaltungsrat nach wie vor ab. Viele unserer Mitglieder leben das aber bereits. Werden uns nicht vehement dagegen wehren.
6. O-Ton Monika Rühl: Zum EU-Rahmenabkommen. Bei staatlichen Beihilfen und Unionsbürgerrichtlinie braucht es Klärungen. Realistisch, dass man sich bis Dienstag einigt. Sollte für Verlängerung der Börsenäquivalenz reichen.
7. O-Ton Monika Rühl: In Rahmenabkommen steht kein Wort von Unionsbürgerrichtlinie. Ist auch nicht garantiert ausgeschlossen. [...] Dass EU, darauf verzichtet, dass Schweiz Unionsbürgerrichtlinie übernimmt, erachte ich nicht als realistisch.
8. O-Ton Monika Rühl: Zu möglichen Schutzmassnahmen nach nicht verlängerter Börsenäquivalenz. Schlechter Moment für weitere Eskalation mit wichtigstem Handelspartner. Wissen nicht welches neue Team [nach Jean-Claude Juncker] es gibt, ob sie [Rahmen]vertrag fortsetzen wollen. Ausserdem würde nach Austritt von Grossbritannien aus der EU [Brexit] Chaos ausbrechen und EU hätte andere Prioritäten.
9. O-Ton Monika Rühl: Zum Vorwurf des Gewerbeverbandes, Economiesuisse kümmere sich nur um grosse Konzerne. Vorwurf zielt daneben. Auch weil 99 Prozent der Unternehmen, die Economiesuisse vertritt, kleine und mittlere Betriebe sind. Verteufelungen gegenüber Grossunternehmen finde ich völlig daneben. Stärke des Wirtschaftsstandorts Schweiz besteht darin, eine Handvoll grosser globaler Unternehmen und viele innovative, exportorientierte KMUs zu haben. Sind miteinander vernetzt. Macht uns so stark.
10. O-Ton Monika Rühl: Zu Guy Parmelin von SVP als Wirtschaftsminister. Soll sich für Anliegen der Schweizer Wirtschaft einsetzen. Studien zeigen auf, Personenfreizügigkeit sei nützlich. Erwarten, dass sich Herr Parmelin daran hält. (Problem mit SVP-Wirtschaftsminister?) Nein.
11. O-Ton Monika Rühl: Zum Lohnschutz. Erwarten, dass sich Gewerkschaften kompromissbereit zeigen. [...] Kann nicht sein, dass Rahmenabkommen nur an einzelner flankierender Massnahme in Bereich Lohnschutz scheitert.
12. O-Ton Monika Rühl: Keine Verschärfung von bestehenden flankierenden Massnahmen. (Kein Ausbau?) In dem Sinn kein Ausbau. Haben keine roten Linien. Sozialpartner sollen miteinander sprechen. Sind aber nicht bereit, jeden Preis zu bezahlen.
13. O-Ton Monika Rühl: Kurzfrage: (Dass ich als Wirtschaftsvertreterin nie länger in Privatwirtschaft arbeitete, ist) für mich kein Problem. [...] Sehe mich als Brückenbauerin, will Schnittstelle Wirtschaft und Politik bestmöglich im Sinne von guten Lösungen nutzen.
14. O-Ton Monika Rühl: Kurzfrage zu Erfahrungen mit Diskriminierung in Spitzenfunktion. Wenn Männer in Sitzungen nicht zuhören, oder wiederholen, was ich bereits sagte und mehr Applaus erhalten. (Oder in Radiosendung nicht zuhören?) In dieser Radiosendung läuft es gut.[Lacht] Aber Journalisten sind manchmal auch etwas speziell.
15. O-Ton Monika Rühl: Kurzfrage zur Beziehung zwischen Wirtschaft und Moral. Unternehmen vertreten Werte. Einhaltung ist wichtig. Wird jeden Tag gelebt.
16. O-Ton Monika Rühl: Zum Nein zu Konzernverantwortungsinitiative und Gegenvorschlag. Schweizer Unternehmen stehen für Menschenrechte und Umweltstandards ein, halten Gesetz in Ländern ein, in denen sie aktiv sind.
17. O-Ton Monika Rühl: Mit Ziel der [Konzernverantwortungs-]Initiative sind wir absolut einverstanden. [...] Schneiden uns ins eigene Fleisch, Schweiz würde weniger attraktiv als Wirtschaftsstandort, sondern als Ort, an dem man Schweizer Unternehmen einklagen und sie gegenüber internationalen Konkurrenten schwächen kann.
18. O-Ton Monika Rühl: Forderungen der [Konzernverantwortungs-]Initiative sind extrem weitgehend. Schweizer Unternehmen soll bis zum hintersten und letzten Zulieferer haften irgendwo in entferntem Land.
19. O-Ton Monika Rühl: Zum Nein zum Gegenvorschlag zur Konzernverantwortungsinitiative. Sind etwas frustriert. Haben Vorschläge gemacht, unseren Diskussionsbeitrag geleistet. Bleiben offen für Diskussionen. Wenn man Lösung findet, umso besser. Schätzen es als wenig realistisch ein.
Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse lobbyiert für einen raschen Deal mit der EU beim Rahmenabkommen – und gegen verbindliche Verhaltensregeln für Schweizer Firmen im Ausland. Stellt Economiesuisse wirtschaftliche Interessen über alles? Direktorin Monika Rühl nimmt in der Samstagsrundschau bei Dominik Meier Stellung und äusserst sich auch zum Frauenstreik und den politischen Forderungen der Streikenden. [Ausgewählte O-Töne in Sequenzen beschrieben]
Sequenzen:
1. O-Ton Monika Rühl: Zum zweiten nationalen Frauenstreik 2019. Habe gearbeitet. Frauen, die auf Strasse gingen, haben wichtiges Signal gesetzt. Wichtig, dass Frauen für ihre Rechte kämpfen. Glaube nicht, dass man das an Streik machen muss.
2. O-Ton Monika Rühl: Zum zweiten nationalen Frauenstreik 2019. Wir Frauen müssen weiter dran bleiben gegenüber unseren Männern, die mehr in Pflicht genommen werden müssen, gegenüber Arbeitgebern.
3. O-Ton Monika Rühl: Zur Anschubfinanzierung von Kitas. Anschub ist irgendwann fertig. Besteht aber weiterhin Handlungsbedarf und gemeinsame Verantwortung von Staat und Unternehmen [bezüglich Vereinbarkeit von Beruf und Familie].
4. O-Ton Monika Rühl: Zum Richtwert des Frauenanteils in Führungsgremien. Wir glauben, dass es betreffend Geschäftsleitung Eingriff in unternehmerische Freiheit wäre. Betreffend Verwaltungsräten kann man mit uns diskutieren.
5. O-Ton Monika Rühl: Zur Frage nach Richtwert des Frauenanteils in Verwaltungsrat. Für uns lehnen wir Quotenregelung im Verwaltungsrat nach wie vor ab. Viele unserer Mitglieder leben das aber bereits. Werden uns nicht vehement dagegen wehren.
6. O-Ton Monika Rühl: Zum EU-Rahmenabkommen. Bei staatlichen Beihilfen und Unionsbürgerrichtlinie braucht es Klärungen. Realistisch, dass man sich bis Dienstag einigt. Sollte für Verlängerung der Börsenäquivalenz reichen.
7. O-Ton Monika Rühl: In Rahmenabkommen steht kein Wort von Unionsbürgerrichtlinie. Ist auch nicht garantiert ausgeschlossen. [...] Dass EU, darauf verzichtet, dass Schweiz Unionsbürgerrichtlinie übernimmt, erachte ich nicht als realistisch.
8. O-Ton Monika Rühl: Zu möglichen Schutzmassnahmen nach nicht verlängerter Börsenäquivalenz. Schlechter Moment für weitere Eskalation mit wichtigstem Handelspartner. Wissen nicht welches neue Team [nach Jean-Claude Juncker] es gibt, ob sie [Rahmen]vertrag fortsetzen wollen. Ausserdem würde nach Austritt von Grossbritannien aus der EU [Brexit] Chaos ausbrechen und EU hätte andere Prioritäten.
9. O-Ton Monika Rühl: Zum Vorwurf des Gewerbeverbandes, Economiesuisse kümmere sich nur um grosse Konzerne. Vorwurf zielt daneben. Auch weil 99 Prozent der Unternehmen, die Economiesuisse vertritt, kleine und mittlere Betriebe sind. Verteufelungen gegenüber Grossunternehmen finde ich völlig daneben. Stärke des Wirtschaftsstandorts Schweiz besteht darin, eine Handvoll grosser globaler Unternehmen und viele innovative, exportorientierte KMUs zu haben. Sind miteinander vernetzt. Macht uns so stark.
10. O-Ton Monika Rühl: Zu Guy Parmelin von SVP als Wirtschaftsminister. Soll sich für Anliegen der Schweizer Wirtschaft einsetzen. Studien zeigen auf, Personenfreizügigkeit sei nützlich. Erwarten, dass sich Herr Parmelin daran hält. (Problem mit SVP-Wirtschaftsminister?) Nein.
11. O-Ton Monika Rühl: Zum Lohnschutz. Erwarten, dass sich Gewerkschaften kompromissbereit zeigen. [...] Kann nicht sein, dass Rahmenabkommen nur an einzelner flankierender Massnahme in Bereich Lohnschutz scheitert.
12. O-Ton Monika Rühl: Keine Verschärfung von bestehenden flankierenden Massnahmen. (Kein Ausbau?) In dem Sinn kein Ausbau. Haben keine roten Linien. Sozialpartner sollen miteinander sprechen. Sind aber nicht bereit, jeden Preis zu bezahlen.
13. O-Ton Monika Rühl: Kurzfrage: (Dass ich als Wirtschaftsvertreterin nie länger in Privatwirtschaft arbeitete, ist) für mich kein Problem. [...] Sehe mich als Brückenbauerin, will Schnittstelle Wirtschaft und Politik bestmöglich im Sinne von guten Lösungen nutzen.
14. O-Ton Monika Rühl: Kurzfrage zu Erfahrungen mit Diskriminierung in Spitzenfunktion. Wenn Männer in Sitzungen nicht zuhören, oder wiederholen, was ich bereits sagte und mehr Applaus erhalten. (Oder in Radiosendung nicht zuhören?) In dieser Radiosendung läuft es gut.[Lacht] Aber Journalisten sind manchmal auch etwas speziell.
15. O-Ton Monika Rühl: Kurzfrage zur Beziehung zwischen Wirtschaft und Moral. Unternehmen vertreten Werte. Einhaltung ist wichtig. Wird jeden Tag gelebt.
16. O-Ton Monika Rühl: Zum Nein zu Konzernverantwortungsinitiative und Gegenvorschlag. Schweizer Unternehmen stehen für Menschenrechte und Umweltstandards ein, halten Gesetz in Ländern ein, in denen sie aktiv sind.
17. O-Ton Monika Rühl: Mit Ziel der [Konzernverantwortungs-]Initiative sind wir absolut einverstanden. [...] Schneiden uns ins eigene Fleisch, Schweiz würde weniger attraktiv als Wirtschaftsstandort, sondern als Ort, an dem man Schweizer Unternehmen einklagen und sie gegenüber internationalen Konkurrenten schwächen kann.
18. O-Ton Monika Rühl: Forderungen der [Konzernverantwortungs-]Initiative sind extrem weitgehend. Schweizer Unternehmen soll bis zum hintersten und letzten Zulieferer haften irgendwo in entferntem Land.
19. O-Ton Monika Rühl: Zum Nein zum Gegenvorschlag zur Konzernverantwortungsinitiative. Sind etwas frustriert. Haben Vorschläge gemacht, unseren Diskussionsbeitrag geleistet. Bleiben offen für Diskussionen. Wenn man Lösung findet, umso besser. Schätzen es als wenig realistisch ein.
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