Grundsätzliches zur Besetzungsaktion Gösgen aus der Sicht von Parlamentariern. Interview mit den National- und Ständeräten Claudius Alder, Walter Weber und Erwin Akeret
- 1977-07-02
- Durée: 00:17:39
Description
Sequenzen:
1. Track 01:
2. O-Ton Alder:
3. [Laufzeit Band]: 03.55 Begriff des übergesetzlichen Notstandes gehört zu unserer Rechtsordnung. Notstand setzt aber echte Notsituation voraus, Bedrohung von Menschenleben. Im Zusammenhang mit Gösgen kann davon nicht die Rede sein.
4. O-Ton Alder:
5. [Laufzeit Band]: 05.09 (Wo stehen Sie?) Bin dafür, dass AKWs gebaut werden, wenn Bedürfnis vorhanden. Nicht in Ballungszentren und nicht konzentriert in einer Region bauen. Abwärme beeinflusst Klima. Klare Standortplanung. Bin grundsätzlich nicht gegen AKWs.
6. O-Ton Weber:
7. [Laufzeit Band]: 06.17 Kann nicht dagegen sein, weil ja geglaubt, mit AKWs werde Energieproblem gelöst, und weil gesetzlich alles richtig gelaufen ist. (Verständnis für Widerstand?) Ja. Glaube, dass es ehrlichen Demonstranten darum geht, für zukünftige Bewilligungen gesetzliche Grundlage zu ändern und andere Aspekte zu berücksichtigen.
8. O-Ton Alder:
9. [Laufzeit Band]: 07.54 Grundlegender Unterschied zwischen Kaiseraugst und Gösgen. In Kaiseraugst war Bewilligung noch nicht erteilt, sondern erst in Planungsstadium. In Gösgen bereits vor Abschluss des Baus. Hier hat Vorgehen der Demonstranten das Mass überschritten.
10. O-Ton Weber:
11. [Laufzeit Band]: 09.40 (Eingreifen des Staates richtig?) Staat ist dazu verpflichtet. Schutz der Bürger. Stellt sich Frage der Verhältnismässigkeit.
12. O-Ton Akeret [am Telefon]:
13. [Laufzeit Band]: 11.47 Grosse Bedenken gegen Besetzungsaktion. Können auf Dauer nicht gewaltfrei bleiben. Schaden eher bei der Behandlung der Atominitiative. Darum gegen Aktion.
14. O-Ton Alder:
15. [Laufzeit Band]: 13.07 (Einverstanden mit Polizeieinsatz?) Halte es für richtig. Rechtsstaat. Politische Willensbildung soll nach Gesetz und Verfassung geschehen.
16. O-Ton Akeret:
17. [Laufzeit Band]: 15.38 (Wie Demos verhindern?) Behörden müssen handeln. Atomgesetz revidieren. Atomkraftwerk-Moratorium.
18. O-Ton Alder:
19. [Laufzeit Band]: 16.11 Atomgesetz entspricht nicht mehr heutiger Situation. Bewilligungsverfahren muss geändert werden. Bis zur Teilrevision mit Bewilligung für weitere AKWs noch zuwarten.
20. O-Ton Weber:
21. [Laufzeit Band]: 18.05 (Wie Vertrauenskrise entschärfen?) Ernst machen mit Atomgesetz-Revision. Gesprächsbereitschaft zeigen.
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