Zigeuner in der Schweiz
- dt
- 1982-06-18
- Durée: 00:26:53
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Description
Die Jenischen, wie die Zigeuner in der Schweiz sich selber nennen, schätzen, dass circa 2000-3000 Fahrende in der Schweiz leben. Ihre Abscheu vor Bürokratie und Verwaltung, ihre Eigenwilligkeit hat ihnen Verfolgung und Integrationszwang durch die "Bauern", wie die Jenischen die sesshaften Bürgerlichen bezeichnen, eingetragen.
Dr. Jan Cibula, selber Zigeuner aus der Slowakei und Präsidiumsmitglied der Romani-Union, der internationalen Vereinigung aller Zigeuner, schildert die Tragödie des Holocaust für die Jenischen. Damit die Roma-Kultur nicht zugrunde gehe, sei es notwendig geworden, sich zu organisieren. Sie werden von der Romani-Union vertreten und sind inzwischen von der UNO als Minderheit anerkannt. Laut Schätzungen gebe es etwa 13-14 Millionen Zigeuner oder Rom in der ganzen Welt. Diese teilen sich wieder in kleinere Gruppen wie die Gitanos, Gipsy, Bohémien usw. [...]
Sequenzen:
0: [...] Sergius Golowin gibt einen historischen Abriss über die Jenischen, die seit dem 15. Jahrhundert auch in der Schweiz leben. Viele europäische Fahrende sind Angehörige der Rom-Stämme, welche aus dem Westen Indiens eingewandert seien und die westindischen Mundarten sprechen. Die in der Schweiz lebenden Jenischen haben eine eigene Mundart, die Jenische, bestehend aus Rom-Wörtern, jiddischen, deutschen und romanischen Elementen.
1: Die Rom waren häufig Lehrmeister in den sogenannten "Geheimen Künsten" und haben deshalb besonders unter Verfolgung leiden müssen. Die offizielle Politik der Schweiz versuchte, die Jenischen zwangsmässig in die bürgerliche Gesellschaft zu integrieren. Als Parlamentarier des Kantons Bern kämpfte Golowin für die Rechte der Jenischen. Diese haben vor acht Jahren eine eigene Organisation, die "Radgenossenschaft der Landstrasse", gegründet,
2: die auch eine eigene Zeitung mit dem Titel "Scharotl" (dt. Wohnwagen) herausgibt. Jürg Haefeli, sesshaft aufgewachsener Jenischer und Sekretär der Radgenossenschaft, gibt Auskunft über die drängendsten Probleme der Jenischen. Diese betreffen die mangelnden Standplätze, die uneinheitliche Regelung der Hausiererpatente, die mangelnden Sozialversicherungen bei Krankheit und Unfall sowie die bedrohte Kultur der Jenischen.
3: Nach acht Jahren Radgenossenschaft habe sich eine gewisse Ernüchterung breit gemacht, da der Druck zur Assimilation, zur Anpassung, übermächtig sei und vor allem, weil es den Jenischen, denen die persönliche Freiheit das höchste Gut bedeute, zuwider laufe sich zu organisieren.
Sequenzen:
0: [...] Sergius Golowin gibt einen historischen Abriss über die Jenischen, die seit dem 15. Jahrhundert auch in der Schweiz leben. Viele europäische Fahrende sind Angehörige der Rom-Stämme, welche aus dem Westen Indiens eingewandert seien und die westindischen Mundarten sprechen. Die in der Schweiz lebenden Jenischen haben eine eigene Mundart, die Jenische, bestehend aus Rom-Wörtern, jiddischen, deutschen und romanischen Elementen.
1: Die Rom waren häufig Lehrmeister in den sogenannten "Geheimen Künsten" und haben deshalb besonders unter Verfolgung leiden müssen. Die offizielle Politik der Schweiz versuchte, die Jenischen zwangsmässig in die bürgerliche Gesellschaft zu integrieren. Als Parlamentarier des Kantons Bern kämpfte Golowin für die Rechte der Jenischen. Diese haben vor acht Jahren eine eigene Organisation, die "Radgenossenschaft der Landstrasse", gegründet,
2: die auch eine eigene Zeitung mit dem Titel "Scharotl" (dt. Wohnwagen) herausgibt. Jürg Haefeli, sesshaft aufgewachsener Jenischer und Sekretär der Radgenossenschaft, gibt Auskunft über die drängendsten Probleme der Jenischen. Diese betreffen die mangelnden Standplätze, die uneinheitliche Regelung der Hausiererpatente, die mangelnden Sozialversicherungen bei Krankheit und Unfall sowie die bedrohte Kultur der Jenischen.
3: Nach acht Jahren Radgenossenschaft habe sich eine gewisse Ernüchterung breit gemacht, da der Druck zur Assimilation, zur Anpassung, übermächtig sei und vor allem, weil es den Jenischen, denen die persönliche Freiheit das höchste Gut bedeute, zuwider laufe sich zu organisieren.
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