Das Phonogrammarchiv der Universität Zürich sammelte in Zusammenarbeit mit dem Phonogrammarchiv der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien zwischen 1909 und 1923 insgesamt 335 dialektologisch motivierte Aufnahmen von Mundartsprecherinnen und -sprechern aller Schweizer Landessprachen aus dem Gebiet der gesamten Schweiz, sowie aus den oberitalienischen Walserenklaven. Es handelt sich jeweils um kurze Erzählungen oder Gespräche in der lokalen Varietät, die häufig von lokalen Sagen, Gegebenheiten oder Brauchtum handeln.
Description
Das Phonogrammarchiv der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien stellte dem Inhaber des Inhaber des Lehrstuhls für germanische Philologie an der Universität Zürich, Prof. Dr. Albert Bachmann, ab 1909 einen selbst entwickelten, mechanisch betriebenen Archiv-Phonographen zur Verfügung. Bachmann konzipierte daraufhin in Zusammenarbeit mit seinen romanistischen Kollegen, Prof. Dr. Louis Gauchat und Dr. Robert von Planta, jährliche Aufnahmekampagnen, zuerst an der Universität selber, später auch im Feld. Der Fokus der dialektologischen Interessen lag dabei einerseits auf einer flächendeckenden Dokumentation der Mundarten der Schweiz, andererseits wurde aber auch ein besonderes Augenmerk auf die archaischen Mundarten der Alpengebiete gelegt. Die für die Aufnahmen von den Gewährspersonen selbst verfassten Texte wurden jeweils im Vorgang der Aufnahmesitzungen gründlich redigiert, so dass das entstandene Material meist nicht als spontan bezeichnet, aber sicher als dialektologisch authentisch bezeichnet werden kann. Die Aufnahme-Rohlinge aus Wachs wurden jeweils nach Wien geschickt und dort matriziert und das Phonogrammarchiv der Universität Zürich erhielt jeweils Kopien.
Rund 350 Aufnahmen sind erhalten.
Der Zürcher Bestand der erhaltenen Wachsplatten wurde vor der Digitalisierung in Wien mit dem Wiener Bestand abgeglichen, so dass 224 Aufnahmen, die z.T. aus mehreren Platten zusammengesetzt sind, digitalisiert vorliegen. Nur eine kleine Gruppe von etwa 20 Platten waren in keinem der beiden Archive erhalten (mutmasslich im Matrizierungsprozess verdorben).
[Keine Informationen vorhanden]
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Freier Zugang.
Beim Phonogrammarchiv der Universität Zürich können unkomprimierte Rohaufnahmen bezogen werden.
Das Phonogrammarchiv der Universität Zürich ist an den Belegen zu weiteren Nutzungen interessiert.
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