Der Bestand setzt sich aus drei Teilbeständen zusammen:
- Rohmaterial zu einem Werbespot der Schaffhauser Nachrichten. Aufgebaut war der Werbespot wie eine Nachrichtensendung, die einen überblick über die Nachrichten in der Region Schaffhausen im Okotber 1981 gibt.
- Rohmaterial der Fernsehversuche 1985, 1987 und 1991. Es finden sich darin Gesprächssendungen ebenso wie Rohmaterial zu Beiträgen.
- Rohmaterial von Werbeaufnahmen der MUVI AG.
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Description
Aktenbildner: V I.02/01-/24: Meier und Cie. AG / Schaffhauser Nachrichten
V I.02/25-/58: Interessengemeinschaft Schaffhauser Fernsehversuch, MUVI AG, Filmproduktion Aliesch
Abgebende Stelle: Schaffhauser Fernsehen AG
Erste Versuche mit Videonachrichten machte die Meier und Cie AG schon 1981 im Zuge eines Werbespots für die Schaffhauser Nachrichten. Die Videos unter den Signaturen V I.02/01-/24 gehören wahrscheinlich alle zu diesem Werbespot. Es ist davon auszugehen, dass mehrere Versionen dieses Spots, der sich in einer geschnittenen Version unter der Signatur V I.02/01 findet, gedreht wurden. Darauf deutet das Rohmaterial, welches gedreht wurde, jedoch nicht im Video auftaucht. Interessant an diesem Spot ist die Machart: Er ist ähnlich wie eine Fernsehnachrichtensendung aufgebaut. Es ist davon auszugehen, dass mit dem Werbespot erste Erfahrungen mit Videojournalismus gemacht werden sollten. Zusätzlich findet sich Rohmaterial zu einer Nachrichtensendung (die Themen entsprechen denen des Werbespots), der Videoinhalt (Beschriftung) wird als 'Sitzung Schaffhauser Regionalfernsehen' bezeichnet (siehe V I.02/19).
Der eigentliche Schaffhauser Fernsehversuch (auch Schaffhauser TV) sendete zwischen 1985 und 1993 im Rahmen unregelmässiger Kurzversuche. Hinter der Interessengemeinschaft Schaffhauser Fernsehversuch (ISFV), die die einzelnen Versuche durchführte, standen die Stadt Schaffhausen, die Gemeinde Neuhausen am Rheinfall, die Stadtantenne Schaffhausen AG (SASAG), Schaffhauser Nachrichten, Radio Munot und die Pro City. Die einzelnen Fernsehversuche bestanden abwechselnd aus Livemoderationen aus einem bestimmten Schaffhauser Ort, von wo aus auch Liveinterviews geführt wurden. Zusätzlich wurden vorproduzierte Einspieler gezeigt. Die einzelnen Fernsehversuche sendeten jeweils ein bis drei Tage.
Insgesamt wurden unter der ISFV mindestens vier Fernsehversuche durchgeführt: der Erste im Jahr 1985, am Sonntag, 24.11.1985 wurden insgesamt 16 Stunden Programm ausgestrahlt, Studio, bzw. Sendeort der Livesendungen war das Casino Schaffhausen, von den 16 Stunden Sendung waren 7 Stunden vorproduziert. Leider ist sind uns davon nurmehr sehr wenige Videos erhalten. Es ist wahrscheinlich, dass die Videos des verschiedenen Fernsehversuche teilweise für andere Produktionen (auch für weitere Fernsehversuche) überspielt wurden (siehe V I.02/36).
1987 wurde für drei Tage von den National- und Ständeratswahlen berichtet (12.10., 13.10. und 18.10.1987). Sendeort für die Livemoderationen und Interviews war damals das Stadttheater Schaffhausen. Auch davon sind in diesem Bestand Videos erhalten. Es findet sich jedoch keine geschnittene Sendung, sondern nur Rohmaterial. Es ist möglich, dass die geschnittenen Sendungen nicht vorhanden sind, da sie live ausgestrahlt wurden. 1991 dann wurden insgesamt 5 Fernsehversuche durchgeführt: Am 10.03.1991, am 29.06.1991 bestand der Fokus der Produktion hauptsächlich auf dem Freilufttheater "No e Wili", welches regelmässig in Stein am Rhein aufgeführt wird, am 24./25.09.1991 (Hauptthema: 700-Jahr-Feier Eidgenossenschaft), 22.09.1991 und am 22.12.1991, damals wurde eine Weihnachtssendung ausgestrahlt, welche sich hauptsächlich aus Wiederholungen von Beiträgen der beiden Fernsehversuche 1991 zusammensetzte. Dem Stadtarchiv Schaffhausen liegt noch ein Konzessionsgesuch aus dem Jahr 1992 vor, welches die Ausstrahlung einer Wahlsendung am 23.11.1992 vorsieht, es finden sich dazu jedoch weder Videos, noch Berichte in den Schaffhauser Nachrichten.
Produzent der meisten Videos für die Fernsehversuche war Hanspeter Aliesch, bzw. ab 1986 die Muvi AG (Munot Video AG, vormals MM - Munot Medien AG). Aktionäre der MM/MUVI AG waren Hans-Carl Koch, Hanspeter Aliesch und Norbert Neininger. Sowohl Aliesch als auch Neininger waren schon beim SN-Werbespot 1981 federführend gewesen. Die MM AG wurde ein Jahr nach dem ersten Fernsehversuch im März 1986 gegründet und noch im selben Jahr zu 'Muvi AG' umbenannt. Die Werbefilme der MM AG und der Muvi AG wurden zum Teil für den Schaffhauser Fernsehversuch 'wiederverwendet'. Ab 1991 war Klaus Winiger federführend in der MUVI AG.
Am 17.03.1995 erfolgte die Konstituierung einer AG (Schaffhauser Fernsehen AG). Schon ein Jahr zuvor, im April 1994 war der der übergang zu einem regelmässigen Programm erfolgt, das zunächst von 25 freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie zwei bezahlten Personen bestritten wurde. Damit war die Zeit der Fernsehversuche vorbei.
[Quellen: Akten Schaffhauser Fernsehen und Vorgängerfirmen, Signatur StadtASH D III.02.37]
Die Videos der Schaffhauser Fernsehversuche (bzw. der Muvi-AG) und des Werbespots der Schaffhauser Nachrichten kamen am 28.09.2011 zusammen mit dem Videoarchiv der Schaffhauser Fernsehen AG in den Bestand des Stadtarchivs Schaffhausen. Zu diesem Zeitpunkt verlegte die Schaffhauser Fernsehen AG ihre Räumlichkeiten (inklusive Studios) von der Bachstrasse 54 an die Vordergasse 58, in die Redaktion der Schaffhauser Nachrichten. Im Zuge dieses Umzugs wurde das gesamte Videoarchiv dem Stadtarchiv Schaffhausen übergeben. Darin befanden sich auch die Videos der Fernsehversuche und des SN-Spots. Wahrscheinlich gelangten diese über die Techniker, in das Archiv der Schaffhauser Fernsehen AG. Eine Nachlieferung von 7 Videobändern erfolgte am 27.06.2014 durch einen ehemaligen Techniker des Schaffhauser Fernsehens und der Fernsehversuche. (Siehe Videoliste unter der Signatur StadtASH C II.05.08.06.07/02).
58 Videobänder 19:50:10
Bewertung/Kassation: Vom Rohmaterial zum Werbespot der Schaffhauser Nachrichten wurden 13 Videos kassiert. Sie behandelten Themen von nationaler und internationaler Bedeutung, die für die Region Schaffhausen nur von marginalem Interesse sind und sicherlich im Archiv des Schweizer Fernsehens in besserer Qualität zu finden sind (weitere Informationen unter der Signatur StadtASH C II.05.08.06.07/02, Kassationsliste). Ansonsten wurden keine Videos kassiert.
Bei den Fernsehversuchen fehlt einiges an Material: So fehlen die ausgestrahlten, geschnittenen Sendungen. Erhalten ist uns von den Fernsehversuchen lediglich das Rohmaterial, wobei auch bei diesem einiges fehlt. Dies ist wahrscheinlich zum einen darauf zurückzuführen, dass die Bänder zum Teil mehrfach benutzt und ältere Aufnahmen überspielt wurden. Zum anderen werden sie zum Teil wegen falscher Aufbewahrung verloren gegangen sein.
Die Erschliessung geschah durch Karin Bieri, studentische Hilfskraft.
Der Bestand wurde nach ISAD(G) erschlossen.
Beim Schaffhauser Fernsehversuch ist, wegen der vielen Beteiligten und wegen den fehlenden Informationen zu Redaktoren, die rechtliche Situation unklar. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Stadt Schaffhausen, als Mitglied der Interessengemeinschaft Schaffhauser Fernsehversuch, die Weiterverbreitungsrechte besitzt.
Beim Werbespot der Schaffhauser Nachrichten liegen die Rechte bei den Schaffhauser Nachrichten und den weiteren Produzenten (Hanspeter Aliesch).
Der Zugang zu den Benutzerkopien ist innerhalb des Stadtarchivs frei möglich.
Die Benutzerkopien sind als MP4-Dateien via Youtube zugänglich (Verlinkungen in der Archivsoftware).
Die Digitalisate sind im digitalen Archiv der Schweizer Nationalphonothek abgelegt. Die Original-Videos lagern in den Archivräumlichkeiten des Stadtarchivs Schaffhausen.
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