Aus Gefangenen-Lagern (0240-1)

Abstract:
Schweiz, o.O.: IKRK Ausstellug über Freizeitarbeiten von Kriegsgefangenen;Kanada, o.O.: Kriegsgefangenen-Lager für deutsche Handelsmarine-Matrosen;Japan, o.O.: Lager für alliierte Kriegsgefangene

Sequenzbeschrieb:
o.O. (Schweiz) – Besucher Ausstellung betrachtend
o.O. (Schweiz) – Wandbilder von Charles °Hug
o.O. (Schweiz) – ausgestellte Schachfiguren und Modell-Segelschiff
o.O. (Kanada) – OV Kriegsgefangenen-Lager
o.O. (Kanada) – Gefangene entlang Stacheldrahtzaun gehend
o.O. (Kanada) – Kriegsgefangene bei Gartenarbeit
o.O. (Kanada) – Gefangene an Nähmaschinen und in Schreinerei arbeitend
o.O. (Kanada) – Kriegsgefangene in Schuhmacherwerkstatt arbeitend
o.O. (Kanada) – Gefangene Verletztentransport-Hilfsmittel bauend
o.O. (Kanada) – Ausbezahlung Lagergeld in Rationenmarken
o.O. (Kanada) – Gefangene beim Fussball und Box-Training
o.O. (Kanada) – ärztliche Untersuchung Lagerinsasse
o.O. (Kanada) – Verteilung Hilfspaket
o.O. (Kanada) – Kriegsgefangene bei Freizeit-Schachspiel
o.O. (Japan) – OV Kriegsgefangenenlager
o.O. (Japan) – Kriegsgefangene bei Kniebeugen-Gymnastik im Freien
o.O. (Japan) – Gefangene bei Strassenbau-Bauarbeiten
o.O. (Japan) – Gefangene im Freien essend
o.O. (Japan) – Verteilung von Zigaretten an Kriegsgefangene
o.O. (Japan) – Boxkampf im Freien
o.O. (Japan) – Gefangene beim Kegelspiel und Seilziehen
o.O. (Japan) – ärztliche Untersuchung Gefangener
o.O. (Japan) – Kranker im Lazarett
o.O. (Japan) – Beerdigungsfeier mit Kranzniederlegungen

Communiqué:
Zur Ausstellung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz „Kriegsgefangen“: Auszüge aus Filmen japanischer und kanadischer Herkunft.

Begleittext:
Eine Wanderausstellung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Sie wird in den kommenden Monaten die Städte unseres Landes besuchen. Freizeitarbeiten der Gefangenen, oft mit primitivsten Mitteln hergestellt, Eindrücke aus der Oede des bedrückenden Lagerlebens. Der Schweizer Maler Charles Hug hat das Thema der Ausstellung in ergreifenden Wandbildern behandelt, die vom Mitempfinden des wachen Künstlers zeugen. Sehen Sie sich diese mahnende Ausstellung an, wenn sie in Ihre Stadt kommt. Unsere Wochenschaubilder wollen nicht mehr als ein Hinweis, eine Anregung sein. Hier sind dagegen Ausschnitte aus Filmen über das Leben von Gefangenen. Es sieht hier freundlich aus. Wir sind in Kanada, in einem Lager für Matrosen der deutschen Handelsmarine. Die Gefangenen leisten hier nützliche Arbeit und werden dadurch vor seelischer Verkümmerung bewahrt. Diese Kästen sind für Hilfsaktionen des Roten Kreuzes bestimmt. In der Schuhmacherwerkstatt: Die Gefangenen üben den Beruf aus, den sie im Zivilleben gelernt haben. Matrosen sind meistens gewandte Handwerker. Diese Gefangenen bauen brauchbare Hilfsmittel für den Verwundetentransport. Der Arbeitslohn wird in Lagergeld ausbezahlt. Das Lager hat seine eigenen Sportklubs, in denen eifrig gespielt und trainiert wird. Der Lagerarzt ist ein Deutscher; die Krankenabteilung ist sehr gut eingerichtet. Das Rotkreuzpaket ist ein willkommener Gruss von zu Hause. Die Richtlinien des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz werden in diesen kanadischen Lagern in bestem Sinne befolgt. Im fernen Osten: Alliierte Soldaten in japanischer Gefangenschaft. Ihr Los ist hart. Tausende von Kilometern trennen sie von der Heimat. Das Tropenklima ist schwer zu ertragen. Eine fremde Welt umgibt sie. Die Männer wissen nicht, wie lange sie noch ausharren müssen. Der Krieg im Osten geht weiter. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz braucht noch auf Jahre hinaus unsere Unterstützung, damit es überall auf der Welt helfen kann, wo Menschen durch den Krieg leiden müssen. Gefangenenkost schmeckt bitter, auch wenn harte Arbeit hungrig gemacht hat. Ob die Männer ihre Zigaretten in Rotkreuzpaketen erhalten haben? Wir dürfen es annehmen. Sie geben sich Mühe, diese Gefangenen im Osten. Sie treiben Sport, sie spielen; sie wollen sich nicht gehen lassen. Wie einsam sind diese Kranken, in irgend einem Lazarett, auf irgend einer Insel in östlichen Meeren! Und sie kehren nicht alle zurück. Es sterben Männer in der Gefangenschaft, Männer die während Monaten und Jahren gewartet und gehofft haben. Mit diesem Bild endet unsere Folge von Ausschnitten aus Filmen, die vor kurzem in die Schweiz gelangt sind. Wir dürfen in der Freude über das Kriegsende in Europa nicht vergessen, dass noch viele grausame Wunden im Antlitz der Menschheit zu heilen sind.

Communiqué_0240.pdf