Es geschah vor dreissig Jahren (1463-1)
- deutsch
- 1971-06-11
- Durata: 00:06:33
Descrizione
Abstract:
Schweiz: Rad / Tour de Suisse 1941 / 1. Zürich - Lausanne / 2. Etappe Lausanne - Bern / 3. Etappe Bern - Zürich / Gesamtsieger Josef Wagner, Bern, BE: Fussball 1941 / Schweiz - Deutschland 2 : 1
Sequenzbeschrieb:
Lausanne, VD (Schweiz) – 1. Buchwalder
Lausanne, VD (Schweiz) – Rennen mit Knecht
Lausanne, VD (Schweiz) – Kübler trinkend
Lausanne, VD (Schweiz) – Buchwalder und Wagner auf Vue des Alpes Passhöhe
Lausanne, VD (Schweiz) – Wartung Holzvergaser-Auto
Porrentruy, BE (Schweiz) – Ankunft französischer Soldaten-Flüchtlinge (1940)
Basel, BS (Schweiz) – Verteilung Spatz an Bevölkerung
Bussigny, VD (Schweiz) – Jugend-Arbeitslager Bau Rhein-Rhône-Kanal
Bern, BE (Schweiz) – 1. Kübler
Bern, BE (Schweiz) – Jordi (°Oberstdivisionär) beglückwünscht Kübler
Bern, BE (Schweiz) – Belastungsprobe neue Eisenbahnbrücke
Bern, BE (Schweiz) – Match °Schweiz-°Deutschland (19410424)
Bern, BE (Schweiz) – BR Karl Kobelt, General Guisan und deutscher Minister zuschauend
o.O. (Schweiz) – Telefonistinnen nach New York stöpselnd
Schwarzenburg, BE (Schweiz) – TT Kurzwellensender
New York (USA) – NN TT erleuchtete Stadt
Zürich, ZH (Schweiz) – 1. Zimmermann
Zürich, ZH (Schweiz) – Rennen mit Sommer, Buchwalder und Wagner
Zürich, ZH (Schweiz) – Demo mit Federrad
Communiqué:
Die Tour de Suisse 1971 ist wieder am Rollen, links und rechts der Strasse werden die Helden der Stahlrösser angefeuert. Nicht anders war es vor dreissig Jahren, nur - die Menschenmauern waren grösser und der Verkehr auf der Strasse existierte kaum mehr. In Basel verkauften arbeitslose Soldatenköche einen Spatz an die Stadtbewohner, in den Freibergen traten einige zehntausend Soldaten über die Grenze, in Bern wurde die erste direkte telefonische Verbindung mit New York aufgenommen und die neue Eisenbahnbrücke eingeweiht, im Wankdorfstadion fand das 25. Länderspiel gegen Deutschland statt, und im Waadtland wurde der Versuch gestartet, mit Freiwilligenarbeit den Rhein-Rhone-Kanal ins Leben zu rufen. Doch aller Hindernisse und politischer Wirrnisse zum Trotz: die Tour de Suisse rollte auch damals.
Begleittext:
Start zur Tour de Suisse. Das Rennfieber packt die ganze Schweiz. Allerdings handelt es sich hier um eine "Mini-Tour der Suisse" vom Jahre 1941. 3 Etappen, insgesamt 600 km, wurden damals in zwei Tagen gefahren. Am ersten Tag von Zürich nach Lausanne. 44 Fahrer starteten und gleich nach der Freigabe des Rennens erfolgte der erste Vorstoss einer Spitzengruppe, mit Weltmeister Hans Knecht. In Biel findet die einzige Verpflegungskontrolle, verbunden mit einer Neutralisierung des Rennens statt. Schon damals galt Ferdi Kübler als Favorit. Verpflegungsprobleme hatten auch die Autos jener Zeit: Die Holzvergaser mussten von Zeit zu Zeit gefüttert werden. Hauptnahrungsmittel der Armee war zur gleichen Zeit der berühmte Spatz, der neben etwas Fleisch und viel Kohl und Karotten aus noch mehr Wasser Bestand, denn schon seit zwei Jahren wütete rings um die Schweiz der Weltkrieg. In Basel brauchten arbeitslose Soldatenköche einen Spatz, der mit Erfolg an die Stadtbevölkerung verkauft wurde. Nach der Verpflegungspause geht die Fahrt weiter auf verkehrsfreier Strasse, zwischen dichten Menschenmauern dem Bielersee entlang. Auf der Vue des Alpes passieren Buchwalder und Wagner als erste die Passhöhe. Ein Jahr vorher passierten in dieser Gegend einige zehntausend Flüchtlinge aus dem Osten Frankreichs die Grenze. Sie wurden in der Schweiz interniert. Buchwalder und Warner treffen mit grossem Vorsprung auf das Feld in Lausanne ein. Im Endspurt siegt Buchwalder knapp vor Wagner; der Siegerkuss allerdings ist seit 30 Jahren der gleiche. Zur selben Zeit machten sich junge Leute in einem Arbeitslager bei Bussigny mit patriotischem Enthusiasmus daran, ein Teilstück des Rhein-Rhone-Kanals auszuheben. Solches Tun wurde damals "eine grosse fruchtbare Unternehmung" genannt und galt als ein "schönes Beispiel schöpferischen Strebens". Die zweite Etappe führt von Lausanne über Bulle an den gestrengen Blicken der geistlichen Obrigkeit vorbei Richtung Bern. Hier ereignete sich in diesem Jahre einiges. So wurde die neue Berner Eisenbahnbrücke einer Belastungsprobe unterzogen. 20 Dampflokomotiven von 2200 Tonnen Gesamtgewicht schoben sich auf vier Parallelgeleisen über die Brücke. An den empfindlichen Stellen wurden von Ingenieuren die Sicherheitsvermessungen vorgenommen. Nach der Gümmenenbrücke, am berüchtigten Gümmenenstutz, setzt Ferdi Kübler, links im Bild, zum entscheidenden Angriff an. Als unangefochtener Sieger der zweiten Etappe fährt Kübler mit grossem Abstand auf seine Verfolger vor dem Bundeshaus ins Ziel, wo er von Oberstdivisionär Jordi beglückwünscht wird. Hier in Bern fand im Wankdorfstadion vor 35'000 Zuschauern ein Länderspiel zwischen der Schweiz und Deutschland statt. Zur gleichen Zeit marschierten deutsche Truppen in Griechenland ein. In der Ehrenloge befanden sich neben Bundesrat Kobelt, General Guisan und der deutsche Minister. 12 Minuten vor Schluss gelang es den Rotjacken zum entscheidenden 2 zu 1 einzuschiessen. Dieser Sieg konnte am selben Abend zum ersten Mal direkt per Telefon nach New York übermittelt werden, denn mitten in der Kriegszeit wurde die erste direkte Verbindung mit dem amerikanischen Kontinent zustande gebracht. Täglich um 15.00 Uhr nahm Bern über den Kurzwellensender Schwarzenburg die Verbindung mit New York auf. Die letzte Etappe dieser Mini Tour de Suisse führt von Bern durchs Emmental, wo den wenigen Begleitwagen wieder Holzkohle gefüttert wird, Richtung Zürich. Die Knappheit von Veloreifen brachte einen Erfinder auf die Idee des Federrades mit Vollgummibelag. In Luzern passiert das Feld geschlossen, samt dem gestürzten Sommer. Indessen sich Kübler, Buchwalder und Wagner in den Steigungen abmühen, lässt sich die Hauptmacht ganz gerne etwas nachhelfen. Die Favoriten Buchwalder und Wagner vermögen den ausgerissenen Zimmermann, der die Etappe mit einer Minute Vorsprung gewinnt, nicht einzuholen. Gesamtsieger wird gleichwohl Wagner vor Buchwalder.
Communiqué_1463.pdf
Schweiz: Rad / Tour de Suisse 1941 / 1. Zürich - Lausanne / 2. Etappe Lausanne - Bern / 3. Etappe Bern - Zürich / Gesamtsieger Josef Wagner, Bern, BE: Fussball 1941 / Schweiz - Deutschland 2 : 1
Sequenzbeschrieb:
Lausanne, VD (Schweiz) – 1. Buchwalder
Lausanne, VD (Schweiz) – Rennen mit Knecht
Lausanne, VD (Schweiz) – Kübler trinkend
Lausanne, VD (Schweiz) – Buchwalder und Wagner auf Vue des Alpes Passhöhe
Lausanne, VD (Schweiz) – Wartung Holzvergaser-Auto
Porrentruy, BE (Schweiz) – Ankunft französischer Soldaten-Flüchtlinge (1940)
Basel, BS (Schweiz) – Verteilung Spatz an Bevölkerung
Bussigny, VD (Schweiz) – Jugend-Arbeitslager Bau Rhein-Rhône-Kanal
Bern, BE (Schweiz) – 1. Kübler
Bern, BE (Schweiz) – Jordi (°Oberstdivisionär) beglückwünscht Kübler
Bern, BE (Schweiz) – Belastungsprobe neue Eisenbahnbrücke
Bern, BE (Schweiz) – Match °Schweiz-°Deutschland (19410424)
Bern, BE (Schweiz) – BR Karl Kobelt, General Guisan und deutscher Minister zuschauend
o.O. (Schweiz) – Telefonistinnen nach New York stöpselnd
Schwarzenburg, BE (Schweiz) – TT Kurzwellensender
New York (USA) – NN TT erleuchtete Stadt
Zürich, ZH (Schweiz) – 1. Zimmermann
Zürich, ZH (Schweiz) – Rennen mit Sommer, Buchwalder und Wagner
Zürich, ZH (Schweiz) – Demo mit Federrad
Communiqué:
Die Tour de Suisse 1971 ist wieder am Rollen, links und rechts der Strasse werden die Helden der Stahlrösser angefeuert. Nicht anders war es vor dreissig Jahren, nur - die Menschenmauern waren grösser und der Verkehr auf der Strasse existierte kaum mehr. In Basel verkauften arbeitslose Soldatenköche einen Spatz an die Stadtbewohner, in den Freibergen traten einige zehntausend Soldaten über die Grenze, in Bern wurde die erste direkte telefonische Verbindung mit New York aufgenommen und die neue Eisenbahnbrücke eingeweiht, im Wankdorfstadion fand das 25. Länderspiel gegen Deutschland statt, und im Waadtland wurde der Versuch gestartet, mit Freiwilligenarbeit den Rhein-Rhone-Kanal ins Leben zu rufen. Doch aller Hindernisse und politischer Wirrnisse zum Trotz: die Tour de Suisse rollte auch damals.
Begleittext:
Start zur Tour de Suisse. Das Rennfieber packt die ganze Schweiz. Allerdings handelt es sich hier um eine "Mini-Tour der Suisse" vom Jahre 1941. 3 Etappen, insgesamt 600 km, wurden damals in zwei Tagen gefahren. Am ersten Tag von Zürich nach Lausanne. 44 Fahrer starteten und gleich nach der Freigabe des Rennens erfolgte der erste Vorstoss einer Spitzengruppe, mit Weltmeister Hans Knecht. In Biel findet die einzige Verpflegungskontrolle, verbunden mit einer Neutralisierung des Rennens statt. Schon damals galt Ferdi Kübler als Favorit. Verpflegungsprobleme hatten auch die Autos jener Zeit: Die Holzvergaser mussten von Zeit zu Zeit gefüttert werden. Hauptnahrungsmittel der Armee war zur gleichen Zeit der berühmte Spatz, der neben etwas Fleisch und viel Kohl und Karotten aus noch mehr Wasser Bestand, denn schon seit zwei Jahren wütete rings um die Schweiz der Weltkrieg. In Basel brauchten arbeitslose Soldatenköche einen Spatz, der mit Erfolg an die Stadtbevölkerung verkauft wurde. Nach der Verpflegungspause geht die Fahrt weiter auf verkehrsfreier Strasse, zwischen dichten Menschenmauern dem Bielersee entlang. Auf der Vue des Alpes passieren Buchwalder und Wagner als erste die Passhöhe. Ein Jahr vorher passierten in dieser Gegend einige zehntausend Flüchtlinge aus dem Osten Frankreichs die Grenze. Sie wurden in der Schweiz interniert. Buchwalder und Warner treffen mit grossem Vorsprung auf das Feld in Lausanne ein. Im Endspurt siegt Buchwalder knapp vor Wagner; der Siegerkuss allerdings ist seit 30 Jahren der gleiche. Zur selben Zeit machten sich junge Leute in einem Arbeitslager bei Bussigny mit patriotischem Enthusiasmus daran, ein Teilstück des Rhein-Rhone-Kanals auszuheben. Solches Tun wurde damals "eine grosse fruchtbare Unternehmung" genannt und galt als ein "schönes Beispiel schöpferischen Strebens". Die zweite Etappe führt von Lausanne über Bulle an den gestrengen Blicken der geistlichen Obrigkeit vorbei Richtung Bern. Hier ereignete sich in diesem Jahre einiges. So wurde die neue Berner Eisenbahnbrücke einer Belastungsprobe unterzogen. 20 Dampflokomotiven von 2200 Tonnen Gesamtgewicht schoben sich auf vier Parallelgeleisen über die Brücke. An den empfindlichen Stellen wurden von Ingenieuren die Sicherheitsvermessungen vorgenommen. Nach der Gümmenenbrücke, am berüchtigten Gümmenenstutz, setzt Ferdi Kübler, links im Bild, zum entscheidenden Angriff an. Als unangefochtener Sieger der zweiten Etappe fährt Kübler mit grossem Abstand auf seine Verfolger vor dem Bundeshaus ins Ziel, wo er von Oberstdivisionär Jordi beglückwünscht wird. Hier in Bern fand im Wankdorfstadion vor 35'000 Zuschauern ein Länderspiel zwischen der Schweiz und Deutschland statt. Zur gleichen Zeit marschierten deutsche Truppen in Griechenland ein. In der Ehrenloge befanden sich neben Bundesrat Kobelt, General Guisan und der deutsche Minister. 12 Minuten vor Schluss gelang es den Rotjacken zum entscheidenden 2 zu 1 einzuschiessen. Dieser Sieg konnte am selben Abend zum ersten Mal direkt per Telefon nach New York übermittelt werden, denn mitten in der Kriegszeit wurde die erste direkte Verbindung mit dem amerikanischen Kontinent zustande gebracht. Täglich um 15.00 Uhr nahm Bern über den Kurzwellensender Schwarzenburg die Verbindung mit New York auf. Die letzte Etappe dieser Mini Tour de Suisse führt von Bern durchs Emmental, wo den wenigen Begleitwagen wieder Holzkohle gefüttert wird, Richtung Zürich. Die Knappheit von Veloreifen brachte einen Erfinder auf die Idee des Federrades mit Vollgummibelag. In Luzern passiert das Feld geschlossen, samt dem gestürzten Sommer. Indessen sich Kübler, Buchwalder und Wagner in den Steigungen abmühen, lässt sich die Hauptmacht ganz gerne etwas nachhelfen. Die Favoriten Buchwalder und Wagner vermögen den ausgerissenen Zimmermann, der die Etappe mit einer Minute Vorsprung gewinnt, nicht einzuholen. Gesamtsieger wird gleichwohl Wagner vor Buchwalder.
Communiqué_1463.pdf
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