Selbstentscheidung (1635-1)

  • deutsch
  • 1974-12-06
  • Durata: 00:06:33

Descrizione

Abstract:
Schweiz, Zürich, ZH: Pro und Contra Schwangerschaftsabbruch (Wiederholung vom 19731018)

Sequenzbeschrieb:
Zürich, ZH (Schweiz) – AA IA Rennweg-Apotheke
Zürich, ZH (Schweiz) – Übergabe Resultat Schwangerschaftstest (gestellt)
o.O. (Schweiz) – Medizinische Instrumente
o.O. (Schweiz) – Schwangerschaftsabbruch, Patientin auf Schragen liegend, Arzt absaugend
o.O. (Schweiz) – CH-Karte mit eingezeichneten Orten, wo Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen werden
o.O. (Schweiz) – IA altes Treppenhaus
o.O. (Schweiz) – Abtreibungsgeräte
o.O. (Schweiz) – schmusende Liebespaare auf der Strasse
o.O. (Schweiz) – eingelegter Embryo
Zürich, ZH (Schweiz) – Eingang Maternité Inselhof Triemli
Zürich, ZH (Schweiz) – Frauen im Zimmer, im Aufenthaltsraum und im Park
Zürich, ZH (Schweiz) – schreiender Säugling im Bettchen
Zürich, ZH (Schweiz) – Eingang Kantonsspital Frauenklinik
Zürich, ZH (Schweiz) – Kinder auf Spielplatz spielend
Zürich, ZH (Schweiz) – Fotos misshandelte Kinder

Communiqué:
Reprise. Realisation Werner Zeindler. Die heutige Rechtsungleichheit in der Schweiz gestattet es einer Schwangeren nicht, die optimalsten Möglichkeiten für einen straflosen Schwangerschaftsabbruch zu bekommen. Wird aber das Kind zur Welt gebracht, müssen nochmals Entscheidungen getroffen werden: Soll ein unerwünschtes Kind von der Mutter aufgezogen werden, nur um später seelischen und körperlichen Grausamkeiten ausgesetzt zu sein, oder soll es zur Adoption weggegeben werden? Der Film will den Schwangerschaftsabbruch weder verteidigen noch denunzieren; es geht vielmehr darum, die Problematik der Schwangerschaft im weitesten Sinne zu zeigen. Man kann eine Abtreibung als Verbrechen taxieren - die Misshandlung von unerwünschten Kindern wiegt nicht leichter. Empfehlung: Dieser Film ist für Jugendliche unter 14 Jahren nicht geeignet!

Begleittext:
Das positive Resultat eines Schwangerschaftstests kann für die Schwangere Glück und Freude bedeuten. // Das positive Resultat eines Schwangerschaftstests kann für die Schwangere aber auch Verzweiflung und Elend bedeuten. - Ob verheiratet oder nicht verheiratet, die Schwangere sollte selbst entscheiden können, ob sie in der Lage ist, für ein Kind, voll und ganz dasein zu können. Der Antrag auf straflosen Schwangerschaftsabbruch, die Begutachtung und der Abbruch selbst gelten in 19 Kantonen als gesellschaftlich untragbar und werden nicht ausgeführt. Das Recht, das der Schwangeren von Gesetzeswegen zustehen würde, nützt ihr in diesen Kantonen nichts. Die dort herrschende Anschauung rechtfertigt einen Eingriff nur in Extremfällen. // Aus dieser Situation heraus entstehen Notfälle. Jährlich reisen unzählige Schwangere in andere Kantone oder ins Ausland, um ärztliche Hilfe zu suchen. 5 Kantone tragen in der Schweiz die ganze Last des Schwangerschaftsabbruchs, während die übrigen sich ihrer medizinischen, menschlichen und sozialen Verpflichtungen entziehen. // Es ist Tatsache, dass Schwangere mit dem seelischen Druck des Eingriffs besser fertig werden, als mit dem harten Druck der Umwelt in einer solchen Situation. Der legale Abbruch unter optimalen Verhältnissen kommt meistens nur einer informierten und begüterten Schicht zu gute. Die anderen werden Opfer einer Rechtsungleichheit. Meist suchen dann die Schwangeren Hilfe bei einem patentierten Arzt, der den Abbruch illegal aber fachgerecht vornimmt. Nur so können sie das Risiko vermeiden, angeklagt zu werden oder gar mit Invalidität oder tödlichem Ausgang rechnen zu müssen. // Ein wesentlicher Beitrag zur Verhinderung von Verzweiflung und seelischer Grausamkeit könnte das offene, aufklärende Gespräch zwischen den Generationen und den Partnern sein. Es findet selten statt. Es wird gemieden. In der Schule und zu Hause. Ein aussereheliches Kind gilt weitherum - leider - noch als Schande. // Es kommt bei uns vor, dass ledige Schwangere aus ihren Familien weggewiesen werden. - Sie werden alleingelassen. Nur in wenigen Kantonen, so zum Beispiel in Zürich, bestehen für die Mädchen und Frauen Aufenthaltsmöglichkeiten für die Zeit vor der Geburt. Damit ist Beratung und Unterstützung im Moment und für das Nachher verbunden. // Eine Geburt kann für die Mutter und für beide Elternteile Glück und Freude bereiten. Sie kann aber auch Unglück und Elend, vor allem für das Kind, bedeuten. Nach der Geburt sollte die Mutter wiederum selbst entscheiden können, ob sie die grossen menschlichen und finanziellen Opfer zur freien Entwicklung des Kindes aufbringen kann und auch will. // Die Unzuverlässigkeit der bekannten Schwangerschaftsverhütungsmassnahmen ergibt, dass mehr als die Hälfte aller Kinder vorehelich gezeugt werden, dass mehr als die Hälfte aller Kinder unerwünscht sind, dass eines von zehn Kindern ohne legitimen Vater aufwächst. Und dass die Zahl der echt erwünschten Kinder weit unter allen Erwartungen liegt. // Tötung, körperliche und seelische Misshandlungen an Kindern gibt es auch in unserem Land. Es sind Eltern, die später den Anforderungen, die ein Kind stellt, nicht mehr genügen können. Bewusst oder unbewusst verstossen sie ihr unerwünschtes Kind in irgendeiner Form. // Gleich nach der Geburt auf das Kind zu verzichten, bedeutet für die Mutter eine schwere seelische Belastung. Die Freigabe des Kindes zur Adoption ist oft ein Akt von Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Kind, ein Schutz des neuen Lebens. // Schwangerschaftsabbruch und Schwangerschaftsfürsorge: Es ist wichtig, dass heute mit allen Kräften und mit jedermann, ob jung oder alt, ob pro oder contra, hierüber das Gespräch geführt wird; dass eine Lösung gefunden werden kann, die jeder Schwangeren und jeder Mutter Freiheit der Entscheidung, gleiches Recht und optimale Hilfe gewährt. // Jede Schwangere und jede Mutter sollte selbst entscheiden können, ob sie in der Lage ist, ein Kind zu haben oder nicht. //

Communiqué_1635.pdf
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