Focus mit Daniel Schmid

  • 1999-09-04
  • Durata: 00:59:26

Descrizione

Abstract:
Pressetext:
Der Regisseur Daniel Schmid zu Gast bei Markus Wicker. "Beresina, oder die letzten Tage der Schweiz", der neue Film von Daniel Schmid, hat mit der Affäre Bellasi unerwartete Brisanz erhalten. Was als unterhaltende Satire, als Märchen über die Schweiz als Gesamtverteidigungs-Konzept angelegt war, schien in den letzten Tagen von der Realität fast übertroffen zu werden. Jedenfalls haben sich Nörgeleien, Schmids Film sei eine Klamotte aus dem Kalten Krieg, als zu kurzsichtig erwiesen. Ein Gespräch über Geschichten und die Schweiz und Schweizer Geschichten mit dem Bildermagier aus Flims.
...

Sequenzen:
1. ausgewählte O-Töne:
2. O-Ton Schmid: ab
3. Über die verschiedenen Kritiken seiner Filme. Meidet aktuelle Themen als Filminhalt, bevorzugt gesellschaftskritische Themen. Über sein Bild der Schweiz allgemein. Über die Hauptprotagonisten von Beresina: Sturzenegger, der grosse Kommunisten-Feind, der mit dem russischen Call-Girl die letzte Partnerin gefunden hat, die noch an das alte Schweiz-Bild glaubt.
4. Über die Bellasi-Affäre. Indirekte Unterstützung der Premiere in Locarno durch SVP-Hetzplakate war sehr ärgerlich, da der Mann auf den Plakaten Daniel Schmid ähnlich sieht.
5. Über seine Verbindung zu Ost-Staaten und seine Fiche.
6. Über seine Hassliebe zur Schweiz und seine langen Auslandsaufenthalte.
7. Über die positive Kritik von Ruth Dreifuss zu Beresina. Über die Vergangenheitsbewältigung der Schweiz bezüglich des 2. Weltkriegs mit der Holocaust-Gelder-Affäre. Die Schweiz sei damit nicht moderner oder weniger korrupt. Über die Schweiz während des Kalten Kriegs und über die "Salamipolitik" der Schweiz, welche bei Skandalen immer nur einen Teil der Informationen veröffentlicht.
8. m Elena Panova: Übere Gotthard flüge d'Breme (aus dem Soundtrack zu Beresina) d 02.37
9. Über die Bedeutung des Liedes und zur entsprechenden Film-Szene.
10. Über die Film-Premiere in Toronto: Neben positiven Reaktionen grosse Überraschung der Kanadier, dass man so hart gegenüber seinem Heimatland sein kann. Über das Woody Allen-Zitat: "Die Wirklichkeit imitiert die Seifenoper". Die Kritik, Beresina sei eine Seifenoper, ist für ihn ein Kompliment.
11. Schon als Kind war er sehr neugierig und wollte wissen, was an anderen Orten der Welt geschieht. Über sein Bilderbuch t "A smuggler's life", welches eine seiner Kinderzeichnungen enthält, worauf eine erfundene Stadt mit erfundenen Freunden zu sehen sind. Über sein Aufwachsen im Hotel Schweizerhof in Flims.
12. Über den Begriff Heimat: "...eine verwandtmachbare Emotion mit ein paar Menschen". Dort wo Leute sind, mit denen er gerne zusammen ist; kann überall sein. Über prägende Erlebnisse im Emigranten-Hotel Schweizerhof, wo nach dem 2. Weltkrieg viele Holocaust-Überlebende gewohnt haben.
13. Grosser Fan des alten Dürrenmatt. Die Welt als Groteske: Der Wahn der Welt ist nur als Komödie oder überdrehte Groteske darstellbar.
14. m Daniel Schmid als Pianist in einer Hotelhalle (aus dem Soundtrack zu Beresina) d 01.39
15. Über seine musikalische Tätigkeit bei seinen Filmen. Ist "verkrachter" Maler, Schriftsteller und Musiker. Seine Drehbücher sind immer eine Folge von Comics.
16. Über seine Zeit mit Fassbinder und die Kritik von Fassbinder, Schmid sei ein verwöhnter Hotelier-Sohn und würde den Abschluss der Filmakademie nie schaffen. Hat bei Schmid den "Dir-werde-ich-es-zeigen-Effekt" ausgelöst. Motiviert seine Schüler indem er ihnen abrät, Filmemacher zu werden. Wenn jemand wirklich Filme machen will, muss eine solche Kritik egal sein.
17. Über seine Rede bei der Ehren-Leoparden-Verleihung in Locarno, womit er sich bei Leuten bedankt hat, die ihn nicht unterstützt haben. Damit habe er Muskeln entwickelt. Über das Ankämpfen gegen Widerstand.
ab
18. Über sein Buch t " A smuggler's life". Zur Titelwahl "Schmuggler": betrachtet sich als Grenzgänger und nicht richtig etikettierbar, da er auch nie eine klare Trennung zwischen Spiel- und Dokumentarfilm macht.
19. Glaubt nicht, dass man mit z
unehmendem Alter routinierter wird. Verlgeicht Nervosität vor einer Filmpremiere mit Matura-Ängsten.
ab
20. Über die Frage von Ingrid Caven, ob alles nur ihre eigene Nostalgie sei, oder ob Schmid und Fassbinder damals wirklich an etwas geglaubt hätten. Über seine Generation, welche die letzten Utopisten noch ermöglichte und die eher dunkle Zukunft junger Leute von heute. Vermisst heute die Solidarität. Über Ingrid Caven und die 15 freien Jahre zwischen Pille und Aids. Sein Lebensmotiv gemäss Shakespeare: Den Träumen der Kindheit und Jugend treu bleiben.
21. ab
22. Abmoderaton und m Florian Ast: Lueged vo Bärg und Tal (von Soundtrack zu Beresina)
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