Martina Voss-Tecklenburg

  • 2017-11-13
  • Durata: 00:56:27
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Descrizione

Abstract:
Aus Online-Text: Als Fussballerin gehörte sie zu den Besten der Welt. Als Nationaltrainerin führte sie die Schweizer Frauen Nationalmannschaft erstmals an Welt- und Europameisterschaften. Martina Voss-Tecklenburg kennt aber auch die dunklen Seiten des Spitzenfussballs. Voss-Tecklenburg spricht im Fokus unter anderem über: Homosexualität im Fussball; die Entwicklung des Frauenfussballs; die Herausforderungen einer alleinerziehenden, Mutter, die Fussball spielt.
[Ausgewählte O-Töne in Sequenzen beschrieben.]

Sequenzen:
1. O-Ton Martina Voss-Tecklenburg: (zu medialer Aufmerksamkeit für Frauenfussball) Das hat sich positiv verändert. Hatten tolle Einschaltquoten während EM. Sind präsent, wie es dem Stellenwert unserer Sportart entspricht. Merke bei Medienvertretern, dass Akzeptanz grösser geworden ist.
2. O-Ton Martina Voss-Tecklenburg: Ich war Strassenfussballerin, habe gegen Cola-Dosen getreten, meine Schuhe ruiniert. Mit 15 bin ich zum Probetraining bei Frauenfussball-Verein. Ein Jahr später habe ich erstes Länderspiel gemacht mit 16. Fussballspiel auf Strasse gegen Jungs hat mir gutgetan.
3. O-Ton Martina Voss-Tecklenburg: Bin in Arbeiterfamilie mit fünf Kindern gross geworden. Vater hatte zwei Jobs, Mutter gearbeitet. Habe akzeptiert, dass sie mich nicht Fussball spielen liess. Bin aber froh, habe ich mich letztlich durchsetzen können. Vielleicht haben mir Widerstände nicht geschadet.
4. O-Ton Martina Voss-Tecklenburg: Es gibt immer noch Eltern, die Vorbehalte gegen Frauenfussball haben. Zum Teil religiöse Hintergründe. Versuchen, positive Aspekte zu zeigen, Leute zum Fussball zu holen. Vorurteile entstehen, wo man es nicht einschätzen kann, was da passiert. Dazu kommen Klischees wie Mannsweiber, lesbisch. Wir haben grosse Schritte gemacht, heute ist es selbstverständlich, dass Mädchen Fussball spielen.
5. O-Ton Martina Voss-Tecklenburg: (zu live übertragenem EM-Halbfinal 1989 Deutschland - Italien) Es war sensationell. Da wurde man in Deutschland erstmals richtig auf Frauenfussball aufmerksam. Alles war völlig neu. Im Final war Stadion mit 23'000 voll, 3000 standen draussen und kamen nicht rein. Die Welle ging, die Leute hatten Fahnen und Trikots an. Es war unglaublich. Wir haben Norwegen weggeputzt, das hat viel für Frauenfussball in Deutschland ausgelöst.
6. O-Ton Martina Voss-Tecklenburg: Musste irgendwann sagen, dass ich schwanger bin. War von Vater meiner Tochter getrennt. Musste mich entscheiden, ob ich Kind bekommen möchte. Ging zu Trainer und Vertrauten in DFB. DFB war damit konfrontiert, dass zum ersten Mal eine Nationalspielerin kam und sagte, sie ist schwanger und will Fussball spielen. Habe gespielt, bis ich weit im vierten Monat [schwanger] war, bis Mit- und Gegenspielerinnen ein Problem damit hatten, mich nicht verletzen wollten.
7. O-Ton Martina Voss-Tecklenburg: (zur Thematik alleinerziehende Mutter, die Fussball spielt) Habe Tochter mehrheitlich mitgenommen zu Spielen. Zu grossen Turnieren konnte ich sie teils nicht mitnehmen. Heute können bei USA zum Beispiel Spielerinnen, die Mütter sind, ihre Kinder mitnehmen. Hatte oft schlechtes Gewissen, man hat mir auch schlechtes Gewissen [Vorwürfe] gemacht.
8. Einschub Musikwunsch "Schweigen mit dir" von Marcell Brell.
9. O-Ton Martina Voss-Tecklenburg: (zu Tabuthema Homosexualität im Fussball) Kann das auch nicht erklären, bin traurig darüber. Fussball ist Spiegel der Gesellschaft im Positiven wie im Negativen. Ich kann persönlich nicht nachvollziehen, warum Ängste [sich zu outen] so gross sind. Bin gut gefahren damit und wollte Beziehung nicht verstecken. Bin fester Überzeugung, dass verstecken müssen von Beziehung ganz grosse Belastung ist, die auch in Betroffenen etwas auslöst. Wünschte mir, dass Community sich zusammenschliessen würde und sich 150 Fussballer gemeinsam outen würden.
10. O-Ton Martina Voss-Tecklenburg: Frauen sind offener [im Umgang mit Homosexualität]. Es gibt viele, die dafür kämpfen, dass Vorurteile wegkommen.
11. O-Ton Martina Voss-Tecklenburg: (zu Frage: "Was passiert zuerst: Dass sich aktiver Fussball als schwul outet, oder dass Frau Männerteam coacht?") Dass eine Frau coacht. Das gibt es in Frankreich und China. Hoffentlich bald in Deutschland, Schweiz, Österreich. Inka Grings wird das machen wollen. Ich selbst bin gespalten. Will Frauenfussball nicht den Rücken kehren.
12. Einschub Musikwunsch: "Abenteuerland" von Pur.
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