Die Filme im Nachlass Walter Bosshard zeigen die Begegnung mit östlichen (China, Mongolei, Siam, Mandschurai) und westlichen Kulturen (USA, Europa) im 20. Jahrhundert, aber auch die Biografie Walter Bosshards und seinen Umgang mit dem Medium Film. Schwerpunkt der Sammlung bilden die einzigartigen Filmaufnahmen, die Walter Bosshard während der konfliktreichen 1930er Jahre in China gedreht hat.
Die Metadaten dieses Bestandes können in Memobase recherchiert werden.
Descrizione
Provenienzstelle: Walter Bosshard
Biographische Angaben: Bosshard, Walter, 8.11.1892-18.11.1975, Fotograf, Journalist, Schriftsteller
Geb. in Samstagern (Gemeinde Richterswil), reformiert, Bürger von Hirzel, Sohn des Heinrich, Landwirts, und der Barbara Elisa geb. Rusterholz, ledig. 1908-1912 Ausbildung zum Primarlehrer im Seminar Küsnacht (ZH), 1912-1914 Besuch von Vorlesungen in Pädagogik und Kunstgeschichte in Zürich und Florenz. 1914-1918 Lehrer in Feldmeilen und Aktivdienst. 1919-1925 Arbeit auf einer Plantage in Sumatra, Edelsteinhandel in Thailand; Handelsreisender in Indien und im Fernen Osten; erste Kontakte als freier Mitarbeiter zur Presse. 1925 Besuche von Fotokursen in München und Rom, 1927-1928 Teilnahme an der Deutschen Zentralasien-Expedition als Fotograf und technischer Leiter, zusammen mit Emil Trinkler und Helmut de Terra. 1929 Vertrag mit der führenden deutschen Fotoagentur Dephot, Berlin. 1930 in Indien für die Münchner "Illustrierte Zeitung"; in Afghanistan als erster europäischer Fotojournalist Teilnahme an der Krönung von König Nadir Schah. 1930/31 in Siam, Kambodscha, Schan-Staaten, im Oberen Mekongtal, in Französisch Laos und Annam. 1931 in Nanking, Begegnung mit Marschall Tschiang Kai-schek; Bildberichterstattung für die "Berliner Illustrirte Zeitung" über die Polarfahrt mit dem Luftschiff "Graf Zeppelin". 1931-1939 Berichterstattung über den Japanisch-Chinesischen Krieg, 1931/32 aus der Mandschurei und Schanghai; 1932 in Singapur, Bangkok, Philippinen, Japan; 1933-1939 Stationierung in Peking, wo er für verschiedene Agenturen in Europa und Amerika arbeitete; 1933 Teilnahme an der Koko-Nor-Expedition nach Nordosttibet mit dem deutschen Geographen Günther Köhler; März 1934 Teilnahme an der Kaiserkrönung im japanisch beherrschten Marionettenstaat Mandschukuo; 1934-1936 Reisen in die Provinz Jehol und in die Mongolei. 1938 Besuch bei Mao Tse-tung in desssen Hauptquartier in Yenan. Ab 1939 NZZ-Korrespondent; als Kriegsberichterstatter in Rumänien, Griechenland, Irak, Iran und China; 1942-1945 Korrespondent in Washington; Beobachter der Konferenz von San Francisco und der Anfänge der UNO. 1946-1949 in Peking, wo er vor dem Einmarsch der Kommunisten flüchten musste; Verlust vieler Fotografien. 1949-1953 Korrespondent im Mittleren Osten. 1953 schwerer Unfall in Korea, Rückzug aus dem Berufsleben. Mehrere Buchpublikationen zu seiner Reportertätigkeit. Letzte Lebensjahrzehnte in Spanien (Torremolinos und Ronda) und im Wallis (Grimentz). Gest. in Ronda (Spanien).
Bestandsbeschreibung: Walter Bosshard hinterliess einen umfangreichen Nachlass an Schriftdokumenten und Fotografien. Der Filmbestand im Nachlass Walter Bosshard im Archiv für Zeitgeschichte umfasst 24 Filme auf 27 Filmrollen. 18 Filme waren 1993 von Paul Hofer, Bosshards Patenkind und Erbe, dem AfZ geschenkt worden. Weitere Filme wurden dem AfZ 2016 durch die Schweizer Botschaft in Peking und die Fotostiftung Schweiz, bei der sich der grösste Teil der Negativsammlung sowie ergänzende Materialien befinden, als Schenkung überlassen. Bei zwei Farbfilmen aus den 1960er Jahren ist die Autorenschaft Walter Bosshard auszuschliessen.
24 Filme auf 27 Filmrollen (16mm)
Der dem AfZ übergebene Bestand wurde mit sämtlichen Filmen integral archiviert; Kassationen wurden keine vorgenommen.
Detailerschliessung durch Vreni Münzer (1997); Revision nach ISAD-G durch Lara Bär, Jonas Arnold, Sandro Imhasly, 2007, 2011; Erschliessung von Nachlieferungen durch Rosina Berger 2017
Die Urheberrechte an den Filmen von Walter Bosshard liegen beim Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich.
Zugangsbestimmungen: Der Nachlass ist im Lesesaal des Archivs für Zeitgeschichte frei zugänglich. Filme und Fotografien sind in digitaler Form benutzbar.
Recherchemöglichkeiten: Das Detailfindmittel zum Nachlass ist unter http://onlinearchives.ethz.ch konsultier- und durchsuchbar.
Aufbewahrung der Originale: Die Originale der Filme des Nachlasses Walter Bosshard befinden sich einem Depot der Cinémathèque Suisse.
Kopien/Reproduktionen: Sämtliche Filme wurden digitalisiert und auf DUP-Negativ bzw. Intermediates (Polyester) kopiert.
- Peter Pfrunder, Verena Münzer und Annemarie Hürlimann: Fernsicht. Walter Bosshard - ein Pionier des modernen Photojournalismus, Bern 1997.
Scrivi un nuovo commento